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Landeshauptstadt: 900 Computer im Rathaus mit Windows XP Stadt: Firewalls sollen für Sicherheit sorgen

Der Stichtag war lange angekündigt: Seit dem 8. April hat Microsoft den Support für Windows XP eingestellt, gefährliche Lücken beim Schutz vor Datenklau werden nicht mehr beseitigt.

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Der Stichtag war lange angekündigt: Seit dem 8. April hat Microsoft den Support für Windows XP eingestellt, gefährliche Lücken beim Schutz vor Datenklau werden nicht mehr beseitigt. Doch in Potsdam arbeiten noch mehr als 900 der knapp 1700 Computer in der Stadtverwaltung mit dem jetzt veralteten Betriebssystem. Allerdings sollen anders als im benachbarten Berlin zumindest bis zu den Sommerferien alle betroffenen Rechner umgestellt sein. Das sagte Stadtsprecherin Christine Weber auf PNN-Anfrage.

Dass es für die Zwischenzeit ohne Sicherheitsupdates massive Probleme geben könnte, davon geht Weber nicht aus. „Wir denken, dass die allermeisten entstehenden Sicherheitslücken durch die von der Stadtverwaltung verwendeten Firewalls und Antiviren-Programme geschlossen werden können.“ Welche Ämter vor allem noch mit dem veralteten Programm arbeiten müssen, lasse sich so abgegrenzt nicht beantworten, so Weber – auch in bereits umgestellten Abteilungen gebe es immer noch Ausnahmen, die zu klären sind. Experten warnen, auf Windows-XP-Systemen erhöhe sich ab sofort das Risiko von Dateneinbrüchen und Spionage.

Der Bereich Informationstechnik im Rathaus beschäftige sich laut Weber seit Anfang 2013 intensiv mit der Umstellung auf Windows 7. Viel Zeit nehme das Installieren von Software in Anspruch – jedes Amt in Potsdam hat spezielle Fachprogramme zur Eingabe von Daten, die an ein neues Betriebssystem angepasst werden müssen. Seit Mitte 2013 gebe es zudem eine Art Task Force, die sich laut Weber wöchentlich über den Arbeitsfortschritt und auftretende Probleme berät. Auch nach der Umstellung der Rechner bis zu den Sommerferien könne es in Sonderfällen bei nötigen Nacharbeiten noch einige Wochen länger dauern, bis Windows 7 vollständig genutzt werden könne. Für Berlin hatte eine Recherche dieser Zeitung ergeben, dass dort noch die Hälfte der 70 000 Rechner mit Windows XP arbeitet und die Umstellung wohl noch mindestens bis Jahresende dauert.

Anders sieht es bei den Schulen aus: Unter anderem durch Neuanschaffungen seit 2009 seien dort nur 430 der insgesamt 2400 PCs und Notebooks noch mit Windows XP ausgerüstet. Bei der Feuerwehr seien 50 von 100 Rechnern betroffen, so Weber: „Hier werden derzeit neue Lizenzen erworben, bis 1. Juli soll alles umgestellt sein.“ Die für Sicherheitslücken anfälligen Feuerwehr-Computer seien derzeit nicht mit dem Internet verknüpft, daher gebe es kein Risiko für die dienstlichen Anwendungen. Die genauen Kosten für die Stadt seien laut Weber noch unklar, auch weil zum Teil völlig neue Rechner erworben würden. HK/ (mit Tsp.)

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