Sport: 900 Kilometer auf Schusters Rappen
„Manchmal meint meine Frau, ich sei ein bisschen verrückt“, verrät Andreas Peters mit einem vielsagenden Lächeln, um dann aber schnell das Gegenteil zu beweisen und ausführlich über seine große Leidenschaft zu erzählen. Einmal um die Erde wandern, so das sportliche Lebensziel des 42-Jährigen – nicht über die Kontinente, sondern nach Anzahl der Kilometer.
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„Manchmal meint meine Frau, ich sei ein bisschen verrückt“, verrät Andreas Peters mit einem vielsagenden Lächeln, um dann aber schnell das Gegenteil zu beweisen und ausführlich über seine große Leidenschaft zu erzählen. Einmal um die Erde wandern, so das sportliche Lebensziel des 42-Jährigen – nicht über die Kontinente, sondern nach Anzahl der Kilometer. Und immerhin: Von den rund 40000 hat er bereits 23000 hinter sich gelegt. Nun hat Peters eine weitere Hürde vor sich: Mit dem Rucksack machte er sich gestern vom Potsdamer Wanderkreuz am Brauhausberg aus auf den so genannten 66- Seen-Wanderweg rund um Berlin. Zwei Jahre werde er wohl in etwa brauchen: „Ab und zu muss ich ja auch noch arbeiten.“ Ausschlaggebend für sein Vorhaben, die insgesamt rund 900 Kilometer zu bewältigen, war das Buch „Wanderung durch Brandenburg – unterwegs auf europäischen Fernwanderwegen“ von Manfred Reschke mit „Geheimtipps und verschwiegenen Orten, auf die man sonst gar nicht kommt“, wie Andreas Peters erzählt. Seine erste Etappe führte ihn gestern von Potsdam 41 Kilometer über Saarmund nach Trebbin – mit der Bahn ging“s dann nach Hause. Der starke Regen: Mit ihm musste der Wanderer leben. Zum Wandern kam der Schulzendorfer 1986, als er erstmals die Reize des Rennsteigs kennen lernte. Als sich die Grenzen öffneten, trat er dem Deutschen Volkssportverband bei und ist seitdem aktiv dabei. Anfang Juli steht für Peters, der bei der Berliner S-Bahn unter anderem für die Fahrkartenverkäufer und die Zugaufsichten verantwortlich ist, schon die nächste Herausforderung an: Bei der Wanderweltmeisterschaft in Österreich treffen sich Vereine und Einzelwanderer wie er. „Bis jetzt hab ich noch keinen gefunden, der mitmachen will“, sagt er. „Aber allein kann man sehr gut abschalten.“ Eine teure Ausstattung sucht man bei Andreas Peters vergebens – sogar auf professionelle Wanderschuhe verzichtet er hierzulande. Die bequemen Arbeitsschuhe von der Bahn seien da bestens geeignet. Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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