Landeshauptstadt: 9,99 Euro-Haus kommt
„D-Zug“-Block steht vor Fassadenverschönerung
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„D-Zug“-Block steht vor Fassadenverschönerung Stern - Blaue Sternschnuppen regneten gestern an der Hausfassade der Neuendorfer Straße 10-14 herab. Mit einem Aktionstag wurden die Ergebnisse eines Workshops zur Hüllengestaltung des grauen Betonklotzes – auch D-Zug genannt – vorgestellt. Neben dem Sternregen wurde auch der Vorschlag zweier Graffitiwände umgesetzt, die noch in der kommenden Woche die Giebelseiten schmücken sollen. Doch sind das nur die ersten - vorübergehenden - Schritte zur Verschönerung des markanten Gebäudes am Eingang des Wohngebiets. Geplant ist, die Fassade mit einem Werk eines Potsdamer oder Berliner Künstlers zu verzieren. Um jedoch die Sanierung nicht auf die Mieten umzulegen, geht man in der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (Gewoba) den neuen Weg der freiwilligen Anteilsfinanzierung. Für 9,99 Euro könne jeder Teile des Kunstwerks, welches derzeit von einer Jury unter sechs Vorschlägen ausgewählt wird, erwerben. Gewoba-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck gaben gestern den Startschuss zum „9,99 Euro-Haus“. Für Platzeck ist es das Ende eines „Ärgernisses“, er habe sich seit Jahren gewünscht, dass das Haus eine Sanierung erfahre. Auch die Vorsitzende der Bürgerinitiative Am Stern, Helga Häfti, war froh, dass das „Entrée des Stadtteils“ verschönert wird. Doch einige Bewohner halten auch mit Kritik nicht hinter dem Berg. Aufgrund der vergleichsweise günstigen Mieten seien immer mehr „Problem-Mieter“ eingezogen, die die Flure verdrecken und bemalen, so ein Betroffener. Man dürfe nicht nur außen alles schick machen, sondern auch dafür sorgen, dass es hinter der Fassade schön ist, war seine Forderung. Der Fahrplan steht indes fest: In wenigen Wochen will man den Siegerentwurf präsentieren. Dann wird die zur Refinanzierung benötigt Anteilsanzahl berechnet. Ministerpräsident Platzeck will zehn Anteile erwerben, die ebenfalls anwesenden PDS-Politiker Hans-Jürgen Scharfenberg und Rolf Kutzmutz jeweils fünf. KG
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