Potsdam: Ab in die Mitte
Oberbürgermeister Jann Jakobs will den Lustgarten ins Sanierungsgebiet am Alten Markt einbeziehen – mit Folgen nicht nur für die Weisse Flotte.
- Peer Straube
- Peter Könnicke
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Potsdam - Alles auf Anfang bei einem Filetgrundstück in der Potsdamer Mitte: Die künftige Gestaltung des Lustgartens, vis-á-vis vom Stadtschloss gelegen, ist wieder völlig offen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nannte am Donnerstagabend im PNN-Gespräch Kauf und Abriss des Mercure-Hotels sowie die Neugestaltung des Areals und die dafür nötige Finanzierung als Aufgaben, „die in nächster Zeit zu lösen sind“. Dies würde auch bedeuten, dass sich das im Lustgarten ansässige Fahrgastschifffahrtsunternehmen Weisse Flotte einen neuen Ort für seine Neubaupläne suchen muss.
Laut einem Stadtverordnetenbeschluss darf die Flotte zwar ihren geplanten Restaurant- und Verwaltungsneubau am Rande des historischen Neptunbassins errichten. Doch die anhaltende Kritik von Architekten, Gartendenkmalpflegern und Bürgern, der Neubau störe die Sichtbeziehungen zum Schloss und zerstöre den historisch bedeutsamen Lustgarten, blieb auf den Rathauschef nicht ohne Wirkung. Erstmals rückte er am Donnerstag öffentlich von dem Standort am Neptunbassin ab. Stattdessen, so Jakobs, wünsche er sich ein schönes Flottengebäude auf dem Mercure-Grundstück. Dafür müsste der umstrittene 17-Geschosser aus DDR-Zeiten allerdings zuerst abgerissen werden.
Rathaussprecher Stefan Schulz betonte am gestrigen Freitag auf PNN-Anfrage ausdrücklich, dass es aktuell keine Gespräche zwischen der Stadt und dem Hotel-Eigentümer, der Blackstone Group, gebe. Es gebe lediglich Überlegungen, welche Optionen es geben könnte, wenn das Hotel zum Verkauf stünde. Hintergrund der Gedankenspiele ist – neben den städtebaulichen Aspekten – die aktuelle Involvenz der Betreibergesellschaft des Mercure. Davon sei die Blackstone Group jedoch nicht betroffen, erklärte ein Sprecher für das globale Investment-Unternehmen. Zur Frage eines Verkaufs des Hotels äußerte sich Blackstone nicht.
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