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Landeshauptstadt: Ab sofort wird jede Woche geputzt

Die Sauberkeit des Stadtkanals in der Yorckstraße wird bemängelt / Zuständig ist die EWD

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Wiederholte Kritik hat offenbar dazu geführt, dass für den Stadtkanal in der Yorckstraße ein neues Reinigungsprogramm in Auftrag gegeben wurde. Die Energie und Wasser Dienstleistungen (EWD), eine Tochter der Stadtwerke, wird ab sofort einmal wöchentlich für die Reinigung der Stadtkanalteile in der Yorckstraße sorgen. Gestern wurde damit begonnen. Wie Stadtwerkesprecher Stefan Klotz auf PNN–Nachfrage erklärte, sei in diesem Winter die Verschmutzung stark angestiegen. Darauf wurde nun reagiert.

Durch die regelmäßige Reinigung, die es in der Vergangenheit so nicht gab, wird nun hoffentlich ein Stein des Anstoßes beseitigt. Denn die Klagen über die Unsauberkeit des Stadtkanals sind so alt wie er selbst. Das geringe Gefälle hatte von Anfang an zu einer geringen Fließgeschwindigkeit geführt und die wiederum das innerstädtische Gewässer so vor sich hindümpeln lassen, dass es stank. Die üblen Gerüche aus dem durch den Krieg vernachlässigten Kanal dienten dann auch als Vorwand, ihn zwischen 1962 und 1965 zuzuschütten und auf dem mit Versorgungsleitungen gefüllten Kanalbett Parkplätze anzulegen. Lediglich einige Baumreihen zeugten danach noch vom Kanalverlauf.

2001 wurde anlässlich der Bundesgartenschau in Potsdam in der Yorckstraße ein Stadtkanal-„Schaustück“ wieder freigelegt. Noch immer aber queren die beiden Kanalteile Versorgungsleitungen, so dass sie nicht vereint werden können. Für ereignisreiche Events war das bisher jedoch kein Hindernis. Zu den Kanalsprints mit der deutschen Kanu-Elite kamen 6000 Zuschauer. Der Brandenburgtag 2003 und der Tag der Deutschen Einheit 2005 wurden unter anderem auch an den Kanalufern entspannt gefeiert und zu Lichterfesten und dem Europatag verwandelte sich der Kanal in ein zauberhaftes Ambiente.

Und doch entzündet sich gerade an dem provisorisch hergestellten Kanalstück in der Yorckstraße immer wieder die Kritik. Da es nicht bis auf die ursprüngliche Talsohle ausgebaggert wurde, führt es nur bei starken Regengüssen Wasser oder wenn die Teile für ein Event geflutet werden. Dazwischen hat Unkraut Zeit zu sprießen. Und – ob Wasser oder nicht – der Kanal wird als Müllabladeplatz genutzt. Sollte der Stadtkanal in seiner ganzen Länge von 1,5 Kilometern wieder Wasser führen, so versichert der Fachmann und Vorsitzende des Stadtkanalvereins Siegfried Benn, könne man mit heutiger Technik nicht nur die Fließgeschwindigkeit beeinflussen, sondern das Wasser auch belüften, so dass es geruchsfreundlich die Stadt durchqueren könne.

Bis dahin scheint aber wegen der Wiedererrichtungskosten und der Planungsprobleme noch viel Wasser die Havel hinunter zu fließen.

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