Landeshauptstadt: Abends die Insel zuschließen Jörg Näthe verärgert
über Zerstörungswut
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über Zerstörungswut Innenstadt - Vier Bänke sind auf der Freundschaftsinsel erneut dem „Beschäftigungsdrang“ höchstwahrscheinlich Jugendlicher zum Opfer gefallen. Die im oberen offenen Inselteil aufgestellten Bänke sind teilweise aus den Fundamenten herausgerissen und zum anderen so stark mit Graffities bekritzelt worden, dass sie überarbeitet werden müssen. Die transportablen Sonnenbänke aus den 50er Jahren, die so genannt worden sind, weil man sie – da freistehend – in die Sonne tragen konnte, sind schon längst weggeräumt, weil sie überallhin, nur nicht in die Sonne getragen und außerdem auch beschädigt wurden. An den Torhäuschen und anderen Stellen, unter anderem der Freilichtbühne, befanden und befinden sich Graffities und den Spielplatz „zieren“ Scherben und Zigarettenkippen. Schon seit die Freundschaftsinsel im Buga-Jahr 2001 erneuert worden und in historischer Schönheit wieder auferstanden ist, kämpft Inselgärtner Jörg Näthe gegen steigende Zerstörungswut und Verschmutzung. Lediglich das Verschließen des inneren Inselbereichs nach Einbruch der Dunkelheit rette diesen vor größerem Schaden, muss er immer wieder feststellen. Deshalb will Näthe den Antrag stellen, die gesamte Insel abends zu verschließen und damit das Garten-Kleinod vor Übergriffen zu schützen. Er begründet seinen Vorstoß nicht allein damit, dass der unverschlossene Teil immer stärker für nächtliche Partys genutzt werde und sein Personal an Wochenenden bis zu 15 Säcke Müll einsammele. „Wir müssen nur deshalb Feiertagsschichten einteilen, um die Wiesen im oberen Teil und an der Inselspitze sauber zu machen“, sagt er. Er verweist auch darauf, dass sich der Schaugarten bei Reisegruppen und Fachleuten aus ganz Deutschland und dem Ausland steigender Beliebtheit erfreue. „Wenn ich die Insel aber in ihrer ganzen Schönheit präsentieren will, dann muss ich auch für ihre Erhaltung sorgen können“, verlangt Näthe. Sein Versuch, mit zwei Videokameras den unverschlossenen Teil zu überwachen, scheiterte an den Kosten. Ob sie einen Nutzen gebracht hätten, bleibt ohnehin dahingestellt.dif
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