Landeshauptstadt: Abenteuer „Im Tal der Geckos“
Die Biosphäre startet am Samstag mit einer neuen Sonderausstellung / Neue Pflanzen, mehr Tiere
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Am morgigen Samstag startet die Biosphäre mit der ersten Sonderausstellung unter neuer Geschäftsführung. „Im Tal der Geckos“ ist eine abenteuerliche Reise der Schülerin Anne, die ihren kleinen tierischen Freund, den Gummi-Gecko Olli, in seine Heimat zurückbringen will, in den Tropenwald. Der Weg dahin ist weit, er führt vorbei an Wäldern und Wüsten, vorbei an Gebirgen und Gewässern. Die Besucher der Biosphäre folgen Anne und Olli, die auf ihrem Weg an verschiedenen Stationen Erinnerungszettel zurück gelassen haben.
Wie der neue Biosphäre-Geschäftsführer Eckhard Schaaf gestern vor Journalisten erklärte, wurde unter seiner Ägide seit der Übernahme der Biosphäre durch die stadteigene Gesellschaft Pro Potsdam am 1. Juli dieses Jahres viel getan, um den Weg von Anna und Olli ins „Tal der Geckos“ abwechslungsreicher und bunter zu machen. So sind über 1000 neue Pflanzen zu sehen, 600 sind darunter, die gerade blühen, etwa die Bromelien, so genannte Ananasgewächse. Einen größeren Schwerpunkt als zuvor legt die Biosphäre nun auf die Fauna: Zu den neuen Bewohner der Potsdamer Tropenhalle zählt ein Paar grüner Leguane nebst Nachwuchs, des weiteren Königspythons, Kornnattern, verschiedenfarbige Frösche, zwei Chamäleons, Zebrafinken, Landkrabben, Skorpione, Vogelspinnen wie die Theraphosa blondi, die von Tierpfleger Lothar Moos freundlich „Blondi“ gerufen wird. Natürlich gehören auch Geckos zu den neuen Arten. Einige von ihnen bewegen frei in der Halle, andere sind aus Sicherheitsgründen in Terrarien zu sehen. Eigens für den tierischen Zuwachs hat die Biosphäre einen dritten Tierpfleger eingestellt. Zu den insbesondere für Kinder sehr sehenswerten Tieren gehören die Agaporniden, die Unzertrennlichen. Das sind Pärchen von Kanarienvögeln, die ihr Leben meist aneinander gekuschelt verbringen.
Anders als in den sehr techniklastigen Vorgänger-Ausstellungen wie etwa „Die versunkene Welt“ liege der Schwerpunkt von „Im Tal der Geckos“ auf die Begegnung mit der Natur.
Wie der neue Chef erläuterte, war die Biosphäre bei der Übernahme durch Pro Potsdam „nicht im allerbesten Zustand“. Es habe einen Instandhaltungsrückstau gegeben. Mittlerweile sei etwa die Nebelanlage, seit Jahren außer Betrieb, wieder funktionstüchtig. Wie gestern zu sehen war, verändert ihr Einsatz die Atmosphäre in der Halle enorm, die Tropen-Illusion ist glaubhafter. Bisweilen endet der Blick nicht mehr jenseits der Biosphäre-Scheiben, sondern eindrucksvoll im Nebel zwischen den Palmen.
Wie Schaaf weiter erklärte, wurde die Vorgängerausstellung „Die versunkene Welt“, die Ende September endete, nicht verlängert, weil die Besucherzahlen „eher schwach“ waren. Mit „Im Tal der Geckos“, deren Geschichte von den Abenteuern Annes und Ollis sich die Autoren Peer Straube und Michael Kann einfielen ließen, hoffe die Biosphäre auf einen Besucheranstieg. Ziel ist es laut Schaaf, die Tropenhalle kostendeckend zu bewirtschaften – „vermutlich werden wir das in diesem Jahr nicht schaffen“, prognostiziert der Geschäftsführer: „Wir bräuchten einen fulminanten Start der neuen Ausstellung.“ Für das Jahr 2008 sei die schwarze Null in der Bilanz aber das gesteckte Ziel. Für eine kostendeckende Auslastung bräuchte die Biosphären-Halle 250 000 zahlende Besucher pro Jahr – für 2007 werde es Schaaf zufolge „etwa die Hälfte“ sein.
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