Sport: Abgefahrener Zug
Motor-Boxer treten ersatzgeschwächt in Velbert an
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In der Finalrunde der Internationalen Box-Bundesliga hat Motor Babelsberg das Heimrecht getauscht und tritt am Samstag nun beim Velberter BC an. „Uns steht das Toyota-Autohaus als Wettkampfstätte an diesem Tag nicht zur Verfügung“, sagt Motor-Manager und -trainer Ralph Mantau. „Eine Terminverschiebung war auch nicht möglich, so dass wir tauschen mussten.“
An einen Erfolg in Velbert glaubt in den Babelsberger Reihen indes keiner, da die Motor-Mannen allenfalls mit einer Rumpfmannschaft nach Nordrhein-Westfalen fahren werden. Denn: Gleichzeitig findet im tschechischen Usti ein internationales Turnier mit deutschen Top-Athleten statt, an dem auch drei Babelsberger teilnehmen werden. Im Bantamgewicht bis 57 kg wird Marcel Schneider dort die deutschen Farben vertreten. Im Halbweltergewicht bis 64 kg steigt Babelsbergs tschechischer „Einflieger“ Zdenek Chladek in den Ring, und im Schwergewicht soll der mehrfache litauische Meister Vitalius Subacijus die Sache für sein Land richten. „Außerdem ist unser Leichtgewicht Eugen Burhard verletzungsbedingt nicht einsetzbar“, beklagt Mantau. „Und ohne diese vier wichtigen Leute werden wir in Velbert natürlich nichts reißen können.“
Derzeit steht allenfalls fest, dass die Babelsberger Rinat Karimov im Weltergewicht bis 69 kg, Atdhe Gashi im Federgewicht bis 57 kg sowie Satula Abdulai im Mittelgewicht bis 75 kg aufbieten werden. „Mit dem Rest haben wir ein Problem, das wir hoffentlich kurz davor noch irgendwie lösen werden“, meint Mantau. „Zu ersetzen sind unsere starken Sieggaranten jedenfalls nicht.“
Aus Mantaus Worten ist vor allem auch eine gewisse Resignation herauszuhören, die mit dem verlorenen Heimkampf gegen Hertha BSC einsetzte – mit jenem Abend, der nach Ansicht der Babelsberger und zahlreicher Beobachter von den Kampfrichtern zunichte gemacht wurde. „Danach ging die Moral nach unten“, erklärt Mantau. „Nach diesem Debakel war der Zug in Richtung Meisterschaft endgültig abgefahren.“
Dennoch blickt der Motor-Chef mit seinen Jungs auf eine „tolle Hinrunde“ zurück, in der sein Team „top motiviert“ an die Aufgaben ging. Am Ende bleibt wahrscheinlich dennoch nur der dritte Platz. „Und das“, so Mantau, „ist zu wenig für dieses Team.“ Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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