Landeshauptstadt: Abrafaxe im Exploratorium
Den Praxistest hat das Mitmachmuseum bestanden, nun soll es zum Filmpark oder in die Fachhochschule ziehen
Stand:
Den Praxistest hat das Mitmachmuseum bestanden, nun soll es zum Filmpark oder in die Fachhochschule ziehen Von Jan Brunzlow Ein paar Schrauben mussten nachgezogen werden, ansonsten überstanden die Exponate die Berührung durch hunderte Kinderhände gut. Mitmachen, ausprobieren und eigene Idee entwickeln galt gestern für die Schüler der Zeppelin-Grundschule in der Domstraße, als sie erstmals die Ausstellungsstücke des künftigen Mitmachmuseums ausprobieren durften. Im Herbst wird die Ausstellung in den Bahnhofspassagen gastieren, Ende 2006 soll das Museum eröffnet werden: zur Auswahl stehen derzeit Räume der Fachhoschule Potsdam in der Innenstadt – im früheren Intersport – oder eine Halle angrenzend an den Filmpark Babelsberg. Selbst die Abrafaxe sind im Exploratorium Potsdam unterwegs, wenn auch nur auf Papier. Im „Mosaik“ wird bis zum Herbst auf im Vakuum platzende Schokoküsse aufmerksam gemacht, die es ab 10. September in den Bahnhofspassagen beim Herbst-Exploratorium zu sehen geben wird. Bis dahin sind alle Schüler aufgerufen, eigene Mitmach-Experimente zu entwickeln und zu bauen. Ein Schüler aus der Zeppelin-Grundschule hat sich bereits versucht und gemeinsam mit seinem Bruder die Hydraulik anhand wassergefüllten Spritzen, Schläuche und einem Holzkran verdeutlicht. Die Gewinner der Ausschreibung erhalten einen Sachpreis, die Exponate werden im Herbst-Exploratorium ausgestellt und stehen dann neben der Wellensimulation, dem Zufallsspiel oder dem Harmonische Pendel. Was für Max und Julius gestern in Babelsberg zum Probieren war, sollen künftig Exponate für jährlich 150 000 Besucher sein. Etwa 100 solcher Apparate werden den Kindern und Jugendlichen dann Gravitation und Beschleunigung sowie Magnetismus und elektrischen Strom „erfassbar“ machen. Die Frage, warum die eine Kugel der Kugelbahn schneller rollt als die andere, bekamen die Kinder gestern erläutert. Und wenn die Eindrücke der 26 ausgestellten Exponate doch zu groß waren, soll heute im Unterricht noch Zeit bleiben, den Thementag „Ein Stein am Griebnitzsee – Einstein am Griebnitzsee“ nachzubereiten, sagte Grundschulleiterin Ellen Dahms. Jahrgangsstufenweise stellten sich die Grundschüler gestern den Herausforderungen, aber nicht jedes Exponat ist laut Gründungsmitglied Ulrich Hienzsch für jedes Alter geeignet. Die Jüngsten wollten mehr Action und hätten weniger Geduld. Die Schriftmagnettafel habe beispielsweise wenig Interesse bei den Erst- und Zweitklässlern hervor gerufen, sagte Vorstandsmitglied Elizabeth Prommer. Für die Ausstellung bekamen sie Unterstützung von Mitgliedern des Netzwerkes Exploratorium Potsdam. Die Exponate sind ein Experimentierfeld für Kinder, das Exploratorium eines für Erwachsene: Welcher Standort nun der beste ist, darüber müssen sich die Gründungsmitglieder und der Vorstand nun auseinander setzen: Filmpark oder Fachhochschule? Innenstadt oder Babelsberg? Ein Standort mit Parkplatz und saisonalem Besucherverkehr oder lieber in einem Bau, dem in einigen Jahren der Abriss droht? Eine Entscheidung soll bis zum Sommer getroffen sein, erklärte Elizabeth Prommer.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: