Landeshauptstadt: Abrissstart in der Schlossstraße
Platte auf Synagogen-Grundstück soll verschwinden
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Innenstadt - Der Abriss des DDR-Gebäudes der ehemaligen Wasserwirtschaft an der Ecke Schloss-/Friedrich-Ebert- Straße soll noch in dieser Woche beginnen. Das teilte der Sanierungsträger am gestrigen Mittwoch mit. Der Abbruch ist bekanntlich Voraussetzung für den Neubau der Synagoge in der Schlossstraße.
Zunächst soll das Gebäude, einstmals Sitz des VEB Meliorationsbau Potsdam, entkernt werden. Dafür sind laut Sanierungsträger drei bis vier Wochen veranschlagt. Anfang März soll dann der eigentliche Rückbau beginnen – die Fertigbauteile werden demontiert, noch vor Ort zerlegt, getrennt und fachgerecht entsorgt, hieß es. Die Arbeiten sollen möglichst „erschütterungsarm“ vonstattengehen, um die Statik der Nachbargebäude – nicht zuletzt das denkmalgeschützte Kabinetthaus – nicht zu gefährden. Ende April soll das Grundstück vollständig beräumt sein, die für den Synagogenneubau benötigte Teilfläche will der Sanierungsträger jedoch schon am 31. März an das Land Brandenburg übergeben, das den Bau des jüdischen Gotteshauses vorfinanziert. Während der Abrissarbeiten müssen die Friedrich-Ebert-Straße, die Schlossstraße und die Schwertfegerstraße halbseitig gesperrt werden.
1724 wurde auf dem Areal das Hotel „Zum Einsiedler“ errichtet. Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. übergab es nebst Brau- und Schankrechten an den Kapitän von Einsiedel, nach dem es auch benannt wurde. 1760 kaufte der Bildhauer Johann Peter Benkert das Hotel. Später stieg die Herberge gar zum „Grand Hotel zum Einsiedler“ auf. In der Bombennacht vom 14. April 1945 wurde das Haus vollkommen zerstört. An seiner Stelle wurde 1966/67 der Plattenbau errichtet, der jetzt abgerissen wird. Ein Wiederaufbau des Hauses „Zum Einsiedler“ ist im Leitbautenkonzept nicht vorgesehen, weil die Synagoge einen großen Teil des Grundstücks beansprucht. pee
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