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HINTERGRUND: Abschied und Neuanfang

KONSEQUENZENEx-Stadtwerkechef Wilfried Böhme und Holger Neumann, Ex-Chef der EWP, vormals bei der Step, müssen mit Schadensersatzforderungen rechnen, aber keine fristlose Kündigung mehr fürchten. Es besteht aus Sicht des EWP-Aufsichtsrats keine hinreichende Grundlage dafür, die Anstellungsverträge mit beiden Herren – „trotz der aufgetretenen Unzulänglichkeiten“ – außerordentlich zu kündigen.

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KONSEQUENZEN

Ex-Stadtwerkechef Wilfried Böhme und Holger Neumann, Ex-Chef der EWP, vormals bei der Step, müssen mit Schadensersatzforderungen rechnen, aber keine fristlose Kündigung mehr fürchten. Es besteht aus Sicht des EWP-Aufsichtsrats keine hinreichende Grundlage dafür, die Anstellungsverträge mit beiden Herren – „trotz der aufgetretenen Unzulänglichkeiten“ – außerordentlich zu kündigen. Allerdings bleibe die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen ausdrücklich vorbehalten. Konkret gehen um mögliche Rückforderungen des Finanzamts an die Stadtwerke – wegen des Verdachts der Scheinselbstständigkeit. Hintergrund sind zwei Werkverträge, abgeschlossen zwischen der EWP und zwei Firmen, die einem Schwager und einem Freund von Böhme gehörten. Damit bleiben Neumann und Böhme bis ins kommende Jahr bei vollen Bezügen – es geht nach PNN-Informationen um jeweils rund 200 000 Euro pro Jahr – freigestellt. Auch der Step-Technik-Chef der Step, Enrico Munder – Jahresverdienst rund 130 000 –, wurde fristgemäß zum kommenden Sommer gekündigt wird. Auch er ist freigestellt. Die Staatsanwaltschaft Potsdam will prüfen, ob es einen Anfangsverdacht wegen Untreue gibt; die Behörde wertet dazu einen Abschlussbericht von zwei Kanzleien zu den Vorwürfen aus.

NEUANFANG

Als Reaktion auf die Rücktritte und Suspendierungen von mehreren Top-Managern der Stadtwerke hat die Stadtspitze eine Interims-Geschäftsführung bei dem kommunalen Konzern installiert. Diese besteht für den Mutterkonzern aus dem Geschäftsführer der kommunalen Bauholding Pro Potsdam, Horst Müller-Zinsius, sowie dem bisherigen Chef des Rechnungsprüfungsamts, Christian Erdmann. Die Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam führt jetzt ein Trio: In Teilzeit der zweite Pro Potsdam-Chef Jörn-Michael Westphal, wiederum Erdmann und Carsten Stäblein, Diplom-Kaufmann und bisheriges EWP-Aufsichtsratsmitglied. Beim EWP-Minderheitsgesellschafter Eon hatte der 53-Jährige jahrelang diverse Leitungsfunktionen. Parallel sucht die Stadt neue Geschäftsführer für die Stadtwerke, nächstes Jahr sollen sie ausgewählt und bestätigt werden. Nun sollen die Regeln und Strukturen innerhalb des Konzernsverbundes angepasst werden, um neue Affäre zu verhindern. axf/HK/SCH

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