Café Rothenburg in Potsdam schließt: Abschied von den Rothenburgs
Das Café ist ein Urgestein der Potsdamer Gastronomieszene, auch das Fassadengemälde mit der rothaarigen Dame, ein Werk des Künstlers Bernd A. Chmura, ist aus der Innenstadt nicht wegzudenken: Doch das Café Rothenburg in der Gutenbergstraße verabschiedet sich nach fast 20 Jahren.
Stand:
Das Café ist ein Urgestein der Potsdamer Gastronomieszene, auch das Fassadengemälde mit der rothaarigen Dame, ein Werk des Künstlers Bernd A. Chmura, ist aus der Innenstadt nicht wegzudenken: Doch das Café Rothenburg in der Gutenbergstraße verabschiedet sich nach fast 20 Jahren. Am heutigen Mittwoch haben die Betreiber, Barbara und Charly Rothenburg, zum letzten Mal geöffnet, am gestrigen Dienstagabend schon sollte mit Freunden des Hauses Abschied gefeiert werden. Zum 1. September übergeben die Rothenburgs das Traditionslokal mit dem gesamten Interieur an einen Nachfolger, der die Räumlichkeiten gastronomisch weiter nutzen möchte – unter neuem Namen, wie Barbara Rothenburg den PNN sagte.
„Alles hat ein Ende und alles hat einen Anfang“, sagt die 63-jährige Gastronomin. „Als wir am Anfang, im Frühjahr 1998 eröffneten, planten wir, das Café für etwa fünf bis zehn Jahre zu betreiben“, erinnert sie sich. Sie wollten gastronomisch etwas Besonderes und fanden in der Gutenbergstraße die passenden Räume: ein Café in einem alten, barocken Haus mit vielen Balken und gemütlichem Flair mit Livemusik. Barbara Rothenburg, gelernte Dekorateurin, hat die stilvolle Innenausstattung selbst gestaltet. Zwei Jahre hat der Aus- und Umbau des Hauses gedauert.
Für gemütliche Abende mit Livemusik wurde früh ein Klavier gekauft. Sie entwickelten sich zu einer festen musikalischen Institution für unterhaltsame Freitagabende mit Bands und Jazz-, Swing- und Blues-Musik. Rothenburg hat in den zurückliegenden Jahren ein breites Netzwerk an Künstlern aufgebaut.
Aber nicht nur Potsdamer Musiker, auch Künstler haben mit Fotogalerien, Zeichnungen und Aquarellen dem Lokal eine charmante und kreative Atmosphäre verliehen. Am Dienstag, dem letzten Stammtischtag, haben sich die Rothenburgs mit einem kleinen Buffet von langjährigen Freunden, treuen Gästen, den Stammtischen und ihrem Personal dankend verabschiedet. „Vorruhestand wird es nicht geben“, sagt Barbara Rothenburg – zu neuen Plänen hält sie sich aber noch bedeckt. Aber eins wird bleiben, verspricht sie: Chmuras Dame mit Hut an der Giebelwand.M. Hebestreit
Melanie Hebestreit
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: