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Landeshauptstadt: Abschiedsgeschenk

Eberhard Kapuste sammelt Geld für Gemälde von Krenkel und verabschiedet sich aus Stadtpolitik

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Es ist auch eine Art Abschiedsgeschenk, obwohl das Eberhard Kapuste so nicht sagt. Denn zuerst einmal geht es ihm um den guten Zweck. „Potsdamer Ansichten. Kapustes satirischer Rückblick auf Potsdams Stadtpolitik“ heißt das 31 Seiten lange Heft, das der CDU-Politiker und Vorsitzende des Kulturausschuss vor wenigen Wochen in einer Auflage von 250 Stück heraus gebracht hat. Kapuste hat einen großen Teil der Hefte schon verkauft. „Schutzgebühr 2,50 Euro ... Es darf auch gerne mehr sein“ steht auf dem Titel.

Mit den „Potsdamer Ansichten“ will Eberhard Kapuste Geld verdienen. Aber nicht, um seine Unkosten zu decken, sondern um den Potsdamer Kunstverein beim Ankauf eines Gemäldes des Potsdamer Malers Bernd Krenkel zu unterstützen. Am Freitag hat Eberhard Kapuste die ersten 1250 Euro aus den Einnahmen an Andreas Hüneke, Vorsitzender des Potsdamer Kunstvereins, übergeben. Einige Exemplare sind noch zu verkaufen, so dass Kapuste hofft, noch mehr Geld zusammen zu bekommen.

Die „Potsdamer Ansichten“, eine Sammlung von Satiren, die Kapuste in 12 Jahren in der vierteljährlich erscheinenden CDU-Fraktionszeitschrift „Potsdamer Sichtachse“ veröffentlicht hatte und das Geld für das Krenkel-Gemälde sind aber auch Abschiedsgeschenke. Denn nach zehn Jahren als Stadtverordneter zieht sich Eberhard Kapuste mit der Kommunalwahl im September aus diesem Teil der Stadtpolitik zurück. „Ich bin jetzt 71 Jahre alt und langsam können die Jüngeren ran“, sagte Kapuste. Den Vorsitz des Kulturausschusses, den er seit 2003 innehat, genieße er noch immer. Nur die Marathonsitzungen bei den Stadtverordnetenversammlungen gestalten sich mittlerweile sehr mühselig. Außerdem wolle er endlich andere Dinge machen, die er so lange schon vor sich her geschoben habe.

Mit der großzügigen Unterstützung durch Kapuste ist der Potsdamer Kunstverein der Kaufsumme von 9000 Euro für das Gemälde von Bernd Krenkel näher gekommen. Insgesamt 6000 Euro, inklusive dem Geld von Kapuste, habe man in den vergangenen Jahren durch verschiedene Aktionen sammeln können. Im Jahr 2002 war der Kunstverein an Krenkel herangetreten und hatte bei ihm ein Gemälde in Auftrag gegeben. In den vergangenen Jahren sei daraus eine großformatige Serie von fünf Bildern entstanden. Eines dieser fünf Bilder, die noch in diesem Jahr fertig gestellt werden sollen, will der Potsdamer Kunstverein dann auswählen und der Stadt schenken. „Wir gehen davon aus, dass dieser Krenkel seinen Platz am neuen Standort des Potsdam Museums im Alten Rathaus finden wird“, so Hüneke. Mit der Schenkung würde sich dann ein Kreis schließen. 1991 hat die Stadt zum letzten Mal ein Bild angekauft. Der Maler war Bernd Krenkel.

Dirk Becker

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