zum Hauptinhalt
In der Wechselzone. Franz Löschke vom Team Triathlon Potsdam will beim WM-Finale am Sonntag in London möglichst rasch vom Schwimmen aufs Rad kommen, um auf der schnellen Strecke im Hyde Park vorn mitmischen zu können, ehe es ans Laufen geht.

© dpa

Sport: Abschluss im Hyde Park

Potsdams Triathlet Franz Löschke will beim WM-Finale am Sonntag in London möglichst unter die Top 10

Stand:

Franz Löschke ist vorsichtig, sogar ein bisschen abergläubisch. „Ein konkretes Ziel will ich nicht nennen. Wenn ich das in der Vergangenheit gemacht habe, ging das meist in die Hose“, meint der Dreikämpfer des Teams Triathlon Potsdam, der am heutigen Donnerstag zum diesjährigen Weltmeisterschafts-Finale nach London fliegt. Im dortigen Hyde Park wird der Potsdamer am Sonntag ab 13.30 Uhr zwei Runden und insgesamt anderthalb Kilometer durch das Wasser des Sees „The Serpentine“ kraulen, in dem die Triathleten schon im vergangenen Jahr ihren Olympia-Start hatten. Anschließend geht es auf dem Rad in sieben Runden insgesamt 40 Kilometer durch den Park, ehe drei Laufrunden über insgesamt zehn Kilometer anstehen.

Zur Vorbereitung auf das ITU Grand Final hat Franz Löschke seit der vergangenen Woche verstärkt das Schwimmen im Neoprenanzug trainiert. „Eigentlich schwimme ich nicht gern im Neo, weil ich mich dann immer so eingeengt fühle. In London werden wir aber mit dem Anzug schwimmen, daher versuche ich mich darauf einzustellen – und es wurde von Einheit zu Einheit besser“, erklärt der 24-Jährige, der hofft, diesmal möglichst rasch aus dem Wasser zu kommen. „Die Radstrecke ist sehr schnell, daher könnte es schwer werden , sich dort noch weit nach vorn zu kämpfen“, erklärt Löschke, der sich auf dem zweiten Teilabschnitt oft weiter nach vorn schieben kann. „Ich bin inzwischen schon recht gut im Radfahren geworden“, sagt er. „Das Laufen ist aber nach wie vor meine Lieblingsdisziplin.“

Franz Löschke fliegt guten Mutes nach London, wo bereits heute seine Vereinskollegin Laura Lindemann bei den Juniorinnen um WM-Meriten kämpft (siehe Kasten). „Ich habe in den vergangenen Wochen gut trainiert und fühle mich in einer sehr guten Verfassung“, meint der Dreikämpfer, der an der Potsdamer Uni Rehabilitation und Prävention im Bereich Sportpsychologie studiert und der nach U23-WM-Gold 2009 und -Bronze 2010 in diesem Jahr bereits eine weitere starke internationale Duftmarke setzte, als er im Juli bei den Mixed-Team-Weltmeisterschaften in Hamburg gemeinsam mit Anja Knapp (Dettingen), Anne Haug (Bayreuth) und Jan Frodeno (Saarbrücken) den WM-Titel gewann.

Jetzt im Hyde Park vertritt Löschke gemeinsam mit Steffen Justus, Jonathan Zipf (beide Saarbrücken) und Gregor Buchholz vom Zeppelin-Team des OSC Potsdam – der ebenfalls in Saarbrücken lebt und trainiert – die Deutsche Triathlon- Union bei den Männern. Medaillenchancen dürfte das Quartett angesichts der starken Konkurrenz nicht haben. Olympiasieger Alistair Brownlee führt in der WM-Rangliste mit 3140 Punkten vor seinem Bruder Jonathan (3085) – dem Olympiadritten von London – und dem spanischen Olympiazweiten Javier Gomez (3020). Löschke steht in diesem Ranking derzeit mit 794 Punkten auf Platz 29. „Franz soll bester Deutscher werden, möglichst eine Top-10-Platzierung schaffen und sich dadurch in der Rangliste weiter nach vorn schieben“, fordert Heimtrainer Ron Schmidt. „Er hat das Zeug dazu.“

Zwei Wochen nach dem WM-Finale wird Franz Löschke noch einmal in der französischen Liga für Versaille starten, ehe er eine weitere große Herausforderung in Angriff nimmt. „Am 27. Oktober“, sagt er, „will ich den Frankfurt-Marathon bei den Profis mitlaufen.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })