zum Hauptinhalt
Dankeschön an die Fans. Der VfL verabschiedete sich mit einem Sieg.

© Möldner

Sport: Abschluss vor Rekordkulisse

Die Handballer des VfL Potsdam bezwangen die Füchse-Reserve mit 32:28

Stand:

Was für ein gebührender Abschluss nach einer mehr als durchwachsenen Saison. Vor der neuen Rekordkulisse von 1587 Zuschauern setzten sich die Drittligahandballer des VfL Potsdam am Samstagabend in der MBS-Arena mit 32:28 (13:19) gegen die Bundesligareserve der Füchse Berlin durch und beendeten die Saison somit auf dem fünften Platz. Eigentlich hatte das Team, das nahezu über die gesamte Saison hinweg vom entlassenen Rüdiger Bones trainiert wurde, den sofortigen Wiederaufstieg ins Auge gefasst. Von diesem sah die Vereinsspitze jedoch bald ab und will nun in der Dritten Liga einen Neuanfang mit jungen Leuten wagen.

Im restlichen Saisonverlauf war der Frust über diese Entscheidung den Spielern deutlich anzumerken. Aber im letzten Spiel der Saison gaben sie noch einmal alles. Vor allem – und das schien fast erstaunlich – machten jene Akteure von sich reden, die den Verein nach Ablauf dieser Saison verlassen werden. Allen voran Kapitän Enrico Bolduan, der gemeinsam mit Stephan Mellack auf neun Treffer kam. Öfter als die beiden Urgesteine des VfL Potsdam traf diesmal niemand. Aber auch Philipp Barsties, der mit fünf Treffern beteiligt war, wird den Verein verlassen und zeigte zum Abschluss noch einmal eine sehr gute Vorstellung.

Dabei sah es in der ersten Hälfte überhaupt nicht nach einem Sieg für die Hausherren aus. Der VfL lief ständig einem Rückstand von mindestens zwei Toren hinterher und ging schließlich beim Stand von 13:19 in die Kabine. In dieser machte sich dann Stephan Mellack ein wenig Luft. „Jungs, das Bier schmeckt nachher noch besser, wenn wir gewonnen haben“, sagte er zu seinen Mitstreitern. Das muss geholfen haben, denn anschließend schien das Team wie verwandelt. Jürgen Suppanschitz, der ebenfalls den Verein verlassen wird, und auch Matthias Frank machten im Tor der Potsdamer eine gute Figur. Barsties besorgte den ersten Treffer in der zweiten Halbzeit und Sommer, der nur eine Saison für den VfL spielte, besorgte das 15:20. Eine Aufholjagd begann, die Füchse ließen nicht locker, doch Bolduan warf die Gastgeber auf 22:23 heran. Und wieder war es der Kapitän, der durch einen verwandelten Siebenmeter den Ausgleichstreffer zum 24:24 für sein Team besorgte.

Bolduan wurde am Ende dann auch besonders für sein Engagement beim VfL Potsdam geehrt. Zehn Jahre lang gehörte er dem Verein an und wird fortan „mit ein paar Kumpels“ in der sechsten Liga für Teltow spielen. „Irgendwann muss mit dem Leistungssport mal Schluss sein“, sagte der 31-Jährige, nachdem ein Video mit Foto-Impressionen seiner sportlichen Karriere gezeigt worden war.

Für Stephan Mellack gilt dies nur bedingt. Der 33-Jährige wird künftig Physiotherapeut beim VfL und hält sich sportlich fit. „Vielleicht brauchen mich die Jungs ja noch mal“, sagt. Und in diesem Falle wolle er unbedingt fit für einen Einsatz sein. Henner Mallwitz

Henner Mallwitz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })