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Landeshauptstadt: Absteigen und schieben oder umfahren!

„Uferweg Griebnitzsee – “Gehen Sie weiter!““, 28.

Stand:

„Uferweg Griebnitzsee – “Gehen Sie weiter!““, 28. August 2006

Ich erledige meine Wege meist per Fahrrad und weiß es als ökologisches Verkehrsmittel zu schätzen. Ich verstehe, wie schön es ist, abends, dort unten am Griebnitzsee entlang zu radeln, mit Aussicht auf den See. Dennoch stehen hier viele Missverständnisse im Raum – unabhängig davon, was die Anwohner tun. Ich halte den Weg insgesamt für zu schmal, als dass sich zu Ausflugszeiten Fußgänger und Radfahrer gefahrlos begegnen könnten und angesichts dieser Konfliktlage auch noch Rücksicht auf die Anwohner genommen wird. Selbstverständlich bleibt zu diesen Zeiten mein Fahrrad oben.

Die Aufgabe des Bebauungsplans sollte sein, solche Konfliktlagen, zu vermeiden. Die Ausweisung des Weges als Fußweg mit dem Zusatzschild „Radfahrer frei“ soll Radfahrer darauf hinweisen, dass das Zu-Fuß-Gehen die Regel, das Radfahren aber die Ausnahme sein soll. Im Zweifelsfall gilt Schritttempo, gegebenenfalls absteigen und schieben oder das Fahrrad gleich oben lassen. Ein Leser schrieb, die Lage des Sees „fasziniert jeden Passanten, wobei Eile eher selten vorkommt“.

Meiner Meinung nach ist hier der Wunsch der Vater des Gedankens. Wie oft wird dort zu schnell gefahren. Zudem nutzt eine gewisse Klientel den Weg als sportliche Übungsstrecke und klingelt sich den Weg frei. Die Unterscheidung in „Langsame“ und „Schnelle“ halte ich für sehr sinnvoll. Dem trägt der B-Plan Rechnung, in dem die Schnellen auf die Karl-Marx-Straße verwiesen werden. Radfahrern diesen wunderschönen Weg gleichberechtigt zu öffnen, hieße, vor den Tatsachen die Augen zu verschließen.

Unbestritten ist das Fahrrad ein ökologisches Verkehrsmittel und sollte gefördert werden. Daraus zu schließen, dass Radfahrer pauschal die rücksichtsvolleren Menschen sind, halte ich für zu kurz gegriffen.

Helmut Krüger, Potsdam

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