Links und rechts der Langen Brücke: Abstimmung mit den Füßen
Peer Straube über eine letzte Chance für die Kunsthalle in der Stadtmitte
Stand:
Es war das Thema der Woche. Hasso Plattners Ankündigung, seine Kunsthalle nicht im Herzen der Stadt, sondern an der Peripherie bauen zu wollen, hat eine derartige Flut von Reaktionen ausgelöst, wie man sie in dieser Stadt nur sehr, sehr selten erlebt. Die Flut von Stimmen, bei denen der Rückzug des Mäzens aus der Mitte Entsetzen, Trauer und Scham ausgelöst hat, erstaunt und sollte Plattner zu denken geben. Vielleicht mehr noch die Schnelligkeit, mit der sich Bürger, Politik und Gesellschaft organisiert haben, um am Montag einen letzten Appell an ihn zu richten. Eins muss jedem klar sein: Die Demonstration auf dem Alten Markt ist vielleicht die letzte Chance, den Milliardär noch umdenken zu lassen. Je größer die Zahl der Teilnehmer, desto mehr Stoff hat Plattner zum Grübeln. Damit es hier keinen Zweifel gibt: Es ist dem Mäzen hoch anzurechnen, dass er mit seinem Projekt nicht gleich ganz die Koffer gepackt hat. Offerten gab es, andere Städte hätten die Kunsthalle mit Kusshand genommen und dafür ihre Filetgrundstücke zur Verfügung gestellt. Und genau an einen solchen Ort gehört die Halle auch in Potsdam. Ins Zentrum, in den Lustgarten. Es ist der perfekte Platz, Plattner selbst sieht das immer noch so. Potsdamer, beweist es ihm! Am Montag.
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