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ATLAS: Absurder Preis

ATLAS Jan Brunzlow über den Preis für langsame Entwicklung Die Stadt Potsdam bekam am Samstag einen Preis für die Entwicklung der Speicherstadt am Havelufer. Für genau die Gebäude, deren architektonisches Ensemble unbestritten ist, über deren bislang 15-jährigen Dornröschenschlaf aber selbst der schönste Preis nicht tünchen kann.

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ATLAS Jan Brunzlow über den Preis für langsame Entwicklung Die Stadt Potsdam bekam am Samstag einen Preis für die Entwicklung der Speicherstadt am Havelufer. Für genau die Gebäude, deren architektonisches Ensemble unbestritten ist, über deren bislang 15-jährigen Dornröschenschlaf aber selbst der schönste Preis nicht tünchen kann. Geber der Ehrung ist die Initiative Slow City, die vor sechs Jahren als Verbund lebenswerter Städte in Italien mit dem Ziel gegründet wurde, eine nachhaltige, behutsame Stadtentwicklung der Bauwut vorzuziehen und regionale Strukturen zu erhalten. Ein Preis für die Landeshauptstadt, die bislang weder ein endgültiges Konzept noch eine konkrete architektonische Planung für die Speicherstadt mit ihren bislang erfolglosen Architektenwettbewerben und Realisierungswettkämpfen vorgelegt hat. Das Gelände mit Speichern, die selbst aus der Feder vom preußischen Baumeister Persius stammen, liegt seit 1990 brach und rottet vor sich hin. Wenn fehlendes Investmentrisiko und schleifende Entscheidungsfreude am Ende nachhaltige und sorgsame Stadtentwicklung historischer Orte bedeuten, so kann Potsdam mit einer dafür prall gefüllten Bewerbungsmappe noch mehrere Preise für „Slow City“ erwarten. Zum Beispiel für viele leer stehende Stadtvillen und womöglich auch bald für den Alten Markt.

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