zum Hauptinhalt
Beklemmend. Die düstere, enge Atmosphäre im U-Boot ist nichts für Klaustrophobiker. Alle anderen können beim geisterhaften Grusel in der Tiefe viel Spaß haben.

© Manfred Thomas

Filmpark Babelsberg: Abtauchen im Horrorboot

19 Jahre können Besucher des Filmparks Babelsberg schon das U-Boot aus dem Film „Hostile Waters“ besichtigen. Jetzt dürfen sie sich dabei auch gruseln

Von Sarah Kugler

Stand:

Potsdam - Der Motor kreischt laut, überall zischt es, lose Kabelenden züngeln um die Füße und irgendwo von außen klopft es. Es klopft von außen? In einem U-Boot? Ja, denn in der am gestrigen Donnerstag wieder neu eröffneten U-Boot Attraktion des Filmpark Babelsberg geht es nicht mit rechten Dingen zu. Die ehemalige Crew ist verschwunden, ein wissenschaftliches Team versucht, die Gründe dafür zu klären, doch einmal an Bord, läuft nichts, wie es laufen soll. Die in den Kojen liegenden Skelette oder am Bullauge vorbeischwimmenden Füße heben die Stimmung auch nicht wirklich.

Seit 1997 zeigt der Filmpark die U-Boot-Kulisse aus dem Film „Hostile Waters“ – hochgradig besetzt mit Rutger Hauer, Martin Sheen und Max von Sydow. Ausgestattet wurde der Film seinerzeit von Bernhard Henrich, der in diesem Jahr für seine Arbeit zu Steven Spielbergs Babelsberg-Film „Bridge of Spies“ für einen Oscar nominiert war. Schon lange konnten Filmparkbesucher in eine U-Boot-Simulation eintauchen, wenn auch mit weniger Gruseleffekten, wie Filmparkchef Friedhelm Schatz am Donnerstag sagte.

Militärembleme wurden entfernt

Mittlerweile sind Fantasy und Horror bei den Filmparkbesuchern aber so angesagt – Tausende Gäste bei den jährlichen Horrornächten sprechen eine deutliche Sprache –, dass auch das U-Boot-Set ausgebaut wurde. In den äußeren Details habe sich dabei nicht viel geändert, wie Olaf Mordelt erklärte, der als Regisseur für die neue U-Boot-Show verantwortlich ist. Lediglich ein paar Militärembleme wurden entfernt, damit das Boot neutraler wirkt. Auch die Vorhalle, in der die Besucher auf den Einlass in das eigentliche U-Boot warten müssen, wurde laut Mordelt etwas verändert. „Vorher war das eine einfache Metallhalle, jetzt ist es ein richtiges Dock, in dem das mysteriöse U-Boot liegt und untersucht werden soll.“

Dort angekommen, geht es für die Besucher dann zunächst in die Steuerzentrale, in der Wissenschaftler Sam eine kurze Einführung in die Lage gibt. 30 Personen haben in dem U-Boot gleichzeitig Platz, Menschen mit starker Klaustrophobie sollten auf einen Besuch allerdings lieber verzichten. Zwar bietet der Innenraum genügend Platz, doch spätestens wenn die Eingangstür zufällt, kann die niedrige Decke im schwarz-roten Lichtgeflimmer recht beklemmend wirken.

Noch mehr Gruseleffekte

Erst recht, wenn der hektische Sam dazu auffordert, in einen schmalen Gang mit Gitterboden – auf Stöckelschuhe sollte dringend verzichtet werden – zu treten. Hier geht der Grusel dann richtig los, eine laute geisterhafte Stimme fordert zum Verschwinden auf, aus Rohren steigt undefinierbarer Dampf auf und von überall ertönen panische Schreie. Nach acht Minuten ist der Schrecken dann allerdings auch schon vorbei, die Besucher dürfen wieder Festland betreten – und aufatmen.

Wenn es nach Filmpark-Chef Friedhelm Schatz ginge, dürfte die kleine U-Boot-Show ruhig noch mehr Gruseleffekte haben, zum Beispiel einen schwankenden Boden, wie es ihn vor einigen Jahren schon einmal gegeben hatte. „Wir befinden uns jetzt noch in der Testphase, schauen mal, wie die Attraktion bei den Besuchern ankommt“, sagte Schatz am Donnerstag: „Aber da ist definitiv noch Luft nach oben.“ Bei aller Spannung soll das Boot aber trotzdem weiterhin als Filmkulisse aus „Hostile Waters“ erkennbar sein. Eine entsprechende Einführung gebe es auch weiterhin, schließlich zeichne sich der Filmpark dadurch aus.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })