Sport: „Abtaucher“ funktionierte nur einmal Potsdams UJKC-Judoka verloren gegen SC Berlin

Das erwartet schwere Duell wurde für die Judo-Männer des UJKC Potsdam am Samstag der Erstliga-Heimkampf gegen den SC Berlin. Die Gastgeber, die auf mehrere verletzte Judoka verzichten mussten, verloren mit 4:8 und rutschten in der Tabelle von Platz fünf auf Rang sechs.

„Berlin war zu gut besetzt“, meinte später UJKC-Chefcoach Axel Kirchner. Vor allem ein Potsdamer ärgerte sich sichtlich: Arne Mundt trollte sich nach seiner Niederlage im 60-Kilo-Limit gegen Sebastian Rohwedder erst einmal in die Hallenecke, vergrub dort den Kopf in den Händen und musste gleich nach Wettkampfende eine dreiminütige Trainingseinheit mit Kirchner einlegen. „Das war eine unnötige Niederlage. Meine erste gegen Rohwedder“, sagte der 22-Jährige, der im ersten Durchgang den Berliner nach deutlichem Rückstand 31 Sekunden vor Kampfende noch bezwungen hatte. Da holte er den „Abtaucher“ aus seiner Trickkiste; „eine Spezialtechnik von mir“, so Mundt. Im zweiten Vergleich aber behauptete der erneut führende Rohwedder seinen Vorsprung bis zum Schlusssignal. „Diesmal hat meine Fassart nicht so funktioniert wie sonst“, erklärte der Potsdamer danach.

Die drei anderen Siege des UJKC gingen auf das Konto seiner polnischen Gaststarter. Janusz Wojnarowicz (+ 100 Kilo) gewann kampflos gegen Thomas Hinze und später knapp gegen Nico Kanning, Przemyslaw Matjaszek (bis 100 Kilo) gegen Piotr Gollus. Starke Leistungen boten aber auch Norman Helm in der 73- und Silvio Paul in der 91-Kilo-Klasse. Helm trotzte dem polnischen Olympia-Starter in Peking, Krzysztof Wilkomirski, ebenso ein Unentschieden ab wie Paul dem diesjährigen Internationalen Deutschen Meister Sven Maresch im zweiten Duell. „Norman hat sensationell gekämpft, und auch Silvio hat im zweiten Kampf alles richtig gemacht“, bilanzierte Axel Kirchner, dessen Mannen am kommenden Wochenende beim SV Georg Knorr Berlin-Marzahn vorzeitig den Klassenerhalt sichern wollen. Michael Meyer