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ATLAS: Abwägen

Es ist nicht einfach, das Verhalten der Stadtverwaltung bei der Problematik des Welterbestätten-Förderprogramms zu bewerten. Denn die Verärgerung in der Verwaltung ist eigentlich nachvollziehbar.

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Es ist nicht einfach, das Verhalten der Stadtverwaltung bei der Problematik des Welterbestätten-Förderprogramms zu bewerten. Denn die Verärgerung in der Verwaltung ist eigentlich nachvollziehbar. Das Förderprogramm des Bundes ist offenkundig so gestrickt worden, dass die Kommunen große Mühe haben würden, die Mittel abzurufen – ohne dass sie extra Zinsen für zu spät abgerechnetes Fördergeld zahlen müssen. Aber wie sollen in Potsdam innerhalb weniger Monate 2,3 Millionen Euro umgesetzt werden? War das also ein Stück weit Absicht? Dass die Stadt sich darauf nicht einlassen will, scheint daher konsequent. Andererseits: Hätte es möglicherweise – bei sofortigem, zügigem Handeln – doch gelingen können, zumindest den größten Teil der angebotenen Fördermittel in die geplanten fünf Projekte zu stecken? Dann wäre die Zinsbelastung wohl leichter zu verkraften gewesen. Aber das ist leicht gesagt. Dennoch steht die generelle Frage, ob sich die Stadt nicht auch jetzt noch auf die Offerte des Bundes einlassen sollte – selbst wenn neben der kommunalen Kofinanzierung von zehn Prozent auch noch Straf-Zinsen anfallen. Denn es geht um 3,5 Millionen Euro für Potsdams Welterbe und einen besseren Service für Touristen. Man darf gespannt sein, wie die Stadtverordneten darüber denken.

Michael Erbach

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