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Landeshauptstadt: Abwassergebühren für Grubenbesitzer sinken

Neue Satzung soll für mehr Gerechtigkeit in den neuen Ortsteilen sorgen

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Die Abwassergebühren in Potsdam sollen ab dem kommenden Jahr gerechter verteilt werden. Dafür gab der Umweltausschuss am Dienstagabend grünes Licht. Profitieren sollen von der geänderten Satzung vor allem die gut 2000 Eigenheimbesitzer, die nicht ans zentrale Netz angeschlossen sind, sondern ihr Abwasser in Gruben entsorgen, also vor allem die Bewohner der nördlichen Ortsteile.

Für die Leerung ihrer Gruben zahlten sie bislang 9,04 Euro pro Kubikmeter Abwasser. 2010 sinkt dieser Tarif um mehr als die Hälfte auf 3,70 Euro. Dies gilt allerdings nur, wenn die Entsorgungsfahrzeuge direkt von der Straße aus abpumpen können. Gibt es keinen Anschluss an der Grundstücksgrenze, kommen für jeden ausgerollten Meter Schlauch bis zum Anschlussstutzen 1,67 Euro hinzu. Wer diese Kosten vermeiden will, muss sich auf eigene Rechnung die Anschlüsse von der Grube an die Straße legen lassen. In den neuen Ortsteilen sei die Regelung einhellig begrüßt worden, sagte Uetz-Paarens Ortsvorsteher Hans Becker (ANW): „Die Leute warten darauf.“

Für die übergroße Anzahl jener Potsdamer am zentralen Netz – insgesamt sind es 15 354 Haushalte – wird der Kubikmeter Abwasser im kommenden Jahr um 20 Cent teurer. Von 3,42 Euro steigt für sie der Preis auf 3,62 Euro. Am deutlichsten verteuert sich die Gebühr für Potsdamer, die über Gruben entsorgen, die für die Fahrzeuge schwer oder gar nicht direkt zu erreichen sind. Das betrifft vor allem Kleingärtner, die jedoch in der Regel nur sehr geringe Mengen Abwasser produzieren. Legt man einen Durchschnittsverbrauch von einem Kubikmeter zugrunde, steigt der Preis für die Entsorgung von derzeit 9,04 Euro auf knapp 32 Euro. Darin enthalten sind der verdoppelte Entsorgungspreis sowie eine einmalige Anfahrtspauschale von 15 Euro.

Auch in den Jahren 2011 und 2012 werden die Entsorgungsgebühren für Abwasser steigen – für Kunden am zentralen Netz von 3,62 Euro auf zunächst 3,77 und dann 3,92 Euro. Thomas Schenke vom Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen begründete die bereits jetzt im Bundesvergleich sehr hohen Tarife mit dem maroden Leitungsnetz der Landeshauptstadt. Die Rohre seien zum Teil 100 Jahre alt, der größte Teil der eingenommenen Gelder fließe in die Erneuerung des Netzes – jährlich etwa zehn bis zwölf Millionen Euro. pee

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