FFC TURBINE POTSDAM: Abwehr-Chefin und Torschützenkönigin Bus nach Frankfurt

Ihr großes Ziel ist die 1. Bundesliga, und dicht dran ist sie auch schon. Laura Brosius gehört bereits zum offiziellen Erstliga-Kader des FFC Turbine Potsdam, der morgen um 11 Uhr Schlusslicht FFC Brauweiler Pulheim empfängt, und war im vergangenen September bereits beim UEFA- Cup-Turnier im niederländischen Saestum dabei. Eingesetzt wurde sie aber noch nicht, denn das hoffnungsvolle Talent soll behutsam aufgebaut werden; schließlich ist es erst 17 Jahre jung.

Daher bekommt die Abwehrspielerin bislang Einsätze mit Turbine II in der 2. Bundesliga, auch für das morgige Heimspiel ab 14 Uhr gegen Neubrandenburg gehört sie zum Kader der zweiten Mannschaft. Wahrscheinlich wird sie dann bereits mit Spielbeginn ihren neunten Saisoneinsatz erhalten, obwohl strapazenreiche Tage hinter ihr liegen. Erst am Mittwochabend kehrte sie mit der Mannschaft der Potsdamer Sportschule von sieben Spielen bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Schulen aus Santiago de Chile heim. Am Tag darauf begann – trotz des Jetlags – um 10 Uhr wieder die Schule mit einem Deutsch-Leistungskurs und am Nachmittag der Trainings-Alltag. „Das strengte ganz schön an“, räumt Laura Brosius ein, die sich nach dem Turnier mit ihrer Mannschaft noch zwei Tage ein bisschen im Anden-Land umgeschaut hatte.

In Santiago de Chile war die U19-Nationalspielerin Chefin der Potsdamer Vierer-Abwehrkette, die im gesamten Schul- WM-Turnier nur drei Gegentore zuließ: beim 6:1 gegen die Türkei und beim 1:2 im Endspiel gegen China. „Unsere Abwehr stand meist sehr gut, nur gegen die Chinesinnen, die fast immer über die rechte Seite angriffen, reichte es am Ende leider nicht“, erzählte die Fahrländerin, die seit ihrem sechsten Lebensjahr kickt, nach der Rückkehr aus Südamerika. Die dort erkämpfte Silbermedaille sei „eigentlich okay“, meint die 1,64 Meter große Fußballerin. „Aber bei nur zwei starken Gegnern – Finnland und China – überwiegt doch die Enttäuschung über das verpasste Gold.“ Zumal die Asiatinnen von zweifelhaften Schiedsrichter-Entscheidungen profitiert hätten. „Das erste Gegentor“, so Brosius, „war ein klares Abseitstor! Wer weiß, wie das Spiel sonst gelaufen wäre “

Schließlich hatte anschließend Anne- Rose Lindner zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen. Während Laura Brosius die Abwehr organisierte, avancierte Lindner zum Schrecken der Konkurrenz. Mit 18 Treffern wurde sie Torschützenkönigin des WM-Turniers und als solche gar vom chilenischen Fernsehen interviewt. Beim 21:0 gegen Israel traf die aus Bad Freienwalde stammende 17-Jährige gleich achtmal, gegen Belgien (16:0) und im Halbfinale gegen Finnland (3:0) gelangen ihr Hattricks. „Das hat natürlich viel Spaß gemacht“, gestand die Stürmerin, die seit 2002 in Potsdam lernt und trainiert. „Die meisten Gegner waren aber auch ziemlich schwach. Sehr gut waren die Finninnen, deshalb freue ich mich über die Tore gegen sie am meisten. Und die Chinesinnen haben sich im Finale einfach cleverer angestellt und ihre Chancen genutzt, so dass mein eines Tor nicht reichte.“

Vor zwei Jahren war Lindner mit Potsdam in Dänemark – ebenfalls unter Regie ihres Lehrertrainers Steffen Kreische – Schul-Weltmeisterin geworden; Laura Brosius fehlte 2005 wegen eines Kreuzbandrisses. „Damals habe ich nur zwei, dreimal getroffen, denn ich spielte in der Abwehr“, erinnert sich Anne-Rose Lindner, die auch beim Regionalligisten Turbine III – heute in Gera – oft in der Defensive aushilft. Und deren großes Ziel natürlich ebenfalls die 1. Bundesliga ist.

Am 6. Mai kommt es um 11 Uhr in der Frauenfußball-Bundesliga zum Spitzenspiel 1. FFC Frankfurt – 1. FFC Turbine Potsdam. Turbine-Fans, die die Partie im Stadion am Frankfurter Brentanobad live miterleben wollen, bietet der Fanclub „Turbine-Adler“ eine Fanbusfahrt zum Selbstkostenpreis von 35 Euro an, die Fahrt beginnt am 6. Mai um 1.30 Uhr am Berliner Bahnhof Zoo. Alle weiteren Informationen findet man im Internet unter www.turbineadler.de. PNN