Sport: Abwehr hielt nicht stand
Klare 0:4-Niederlage des SV Babelsberg 03 in Wuppertal
Stand:
Der SV Babelsberg machte im Wuppertaler Stadion am Zoo gestern Nachmittag viele Fußballfans glücklich. Die Potsdamer halfen bei der 0:4-Niederlage dank einer schwachen Abwehrleistung tüchtig mit und verhalfen dem Gegner vor 5976 Zuschauern zur Tabellenführung in der Regionalliga. Der SVB rutschte dagegen auf den 15. Tabellenplatz ab.
Nicht einmal zwölf Minuten ging die Taktik von Gästetrainer Rastislav Hodul auf, der seiner Mannschaft eine ausgeprägte Defensivtaktik verordnet hatte. Der abseitsverdächtige Wuppertaler Führungstreffer, den Michael Stuckmann per Kopf erzielte, verunsicherte den Aufsteiger. Innenverteidiger Martin Neubert verlor bei seinem Comeback beinahe jeden Zweikampf. Schlussmann Carsten Busch agierte ähnlich nervös. Er leistete sich einen kapitalen Bock, als er eine harmlose Hereingabe durch die Finger rutschen ließ und WSV-Torjäger Tobias Damm zum 2:0 einschoss. Hätte der ehemalige Mainzer bei seinem Alleingang kurz vor der Pause etwas mehr Ruhe behalten, wäre bereits die Entscheidung über den Sieger der Partie gefallen. Die Babelsberger bewegten sich in der ersten Halbzeit kaum einmal in die Nähe des Wuppertaler Strafraums. Shergo Biran hatte nach einer halben Stunde die einzige echte Möglichkeit, doch der Stürmer verdribbelte sich frei vor dem Tor.
Es passte zu dem verkorksten Nachmittag, dass es auch die Unparteiische nicht besonders gut mit den Gästen meinte. Polizistin Bibiana Steinhaus aus Hannover, die ihren Einstand in der Bundesliga feierte, sprach dem WSV gleich nach der Pause einen zweifelhaften Elfmeter zu, den Mahir Saglik zum 3:0 verwandelte. Busch soll Damm von den Beinen geholt haben. Sogar WSV-Trainer Wolfgang Jerat gab später zu Protokoll, von der Elfmeterentscheidung „überrascht“ gewesen zu sein. Erst nach dem klaren Rückstand wurden die Babelsberger etwas mutiger. Mit den eingewechselten Daniel Frahn und Jan Mutschler (für die schwachen Ben-Hatira und Ahmetcik) spielte die Mannschaft nun offensiver und kam noch zu Chancen. Der Wuppertaler Daniel Voigt hätte eine Hereingabe von Slavomir Lukac beinahe ins eigene Tor befördert, der eingewechselte Ibrahim Türkkan scheiterte aus zwölf Metern freistehend an Christian Maly.
Wie man Tore schießt, demonstrierten weiterhin die Wuppertaler. Hüzeyfe Dogan nutzte ein Zuspiel von Dirk Heinzmann zum vierten Treffer für die Gastgeber. „Wir haben den Wuppertalern zuviel Platz gelassen. Wenn man sie spielen lässt, hat man keine Chance“, meinte Babelsbergs Kapitän Patrick Moritz geknickt. Sein Trainer Rastislav Hodul musste eingestehen, dass die Mannschaft mit solchen Leistungen kaum eine Chance auf den Verbleib in der Drittklassigkeit hat. „Wenn man solche Fehler macht, kann man nichts holen. Allerdings ist Wuppertal die beste Mannschaft der Liga, die wird noch manch andere Abwehr auseinander nehmen.“
SVB: Busch; Jonelat, Neubert, Laars, Rudolph; Hartwig, Moritz, Lukac, Ahmetcik (46. Mutschler); Ben-Hatira (46. Frahn), Biran (Türkkan).
Marc Kühn, Wuppertal
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