ATLAS: Abwehrkräfte
Droht Potsdams Kastanien der Kahlschlag? Selbst für die Gartenexperten bei der Schlösserstiftung und der Stadtverwaltung ist es offenbar nur schwer abzuschätzen, wie groß die Gefahr durch Bakterien und Pilze für die imposanten Bäume hierzulande wirklich ist.
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Droht Potsdams Kastanien der Kahlschlag? Selbst für die Gartenexperten bei der Schlösserstiftung und der Stadtverwaltung ist es offenbar nur schwer abzuschätzen, wie groß die Gefahr durch Bakterien und Pilze für die imposanten Bäume hierzulande wirklich ist. Fest steht: In anderen deutschen Städten hat der Bazillus vom Typ Pseudomonas syringae bereits beträchtliche Lücken in den Rosskastanienbestand geschlagen. In Krefeld musste jeder siebente Baum gefällt werden – mehr als 450 insgesamt. Ganze Alleen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein fielen den Bakterien zum Opfer. Das Tückische ist: Man kann sich nicht wappnen, weil es bislang kein Gegenmittel gibt. Umso wichtiger wird es künftig sein, die Abwehrkräfte der Bäume zu stärken. Den Kampf gegen die Miniermotte nehmen Stadt und Schlösserstiftung sehr ernst: Das Laub, in dem die gefräßigen Larven wachsen, wird gesammelt und verbrannt. Doch an anderer Stelle hapert es – und das betrifft nicht nur die Kastanien. Die harten Winter der letzten Jahre haben ein ökologisches Übel erneuert, das man eigentlich überwunden glaubte: das Streuen mit Salz, das die Wurzeln extrem schädigt und die Bäume schwächt. Die Stadt sollte diese Praxis schleunigst wieder beenden.
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