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Landeshauptstadt: Acht Millionen für ein Stadion

Architekt beauftragt, Baubeginn für Mai 2010 geplant

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Babelsberg - In dieser Woche soll der Architekt mit den Planungen für den Umbau des Karl-Liebknecht-Stadions beauftragt werden. Wie Ralf Hechel als Geschäftsführer des SV Babelsberg 03 am Montagabend den Vereinsmitgliedern erklärte, habe es einen Einspruch gegen die Vergabe der Planungsleistungen für den acht Millionen Euro teuren Umbau gegeben. Sechs Minuten vor Ende der Einspruchsfrist habe ein unterlegener Architekt eine Überprüfung bei der Vergabekammer gefordert. Doch seit Montagnachmittag sei der Einspruch vom Tisch und die Umbauplanungen könnten anlaufen. Als Zeitplan für die nächsten Jahre gilt nun: Konkrete Planungen für die Stadionsanierung sollen Ende Januar 2010 vorliegen, im Mai sollen die Bauarbeiten beginnen und im Sommer 2011 abgeschlossen sein.

Ganz einverstanden waren einige der anwesenden Vereinsmitglieder nicht mit den Plänen. Sie halten weitere Trainingsplätze für wichtiger als Rasenheizung, Videoüberwachung und Parkplätze. Dem stimmten die Verantwortlichen teilweise zu, jedoch habe der Verein keine Flächen, um weitere Plätze zu errichten. Am Rand der Nutheschnellstraße und Babelsberger Park verhindere die Stiftung den Bau von Fußballplätzen, an der Sandscholle die Anwohner, sagte Ralf Hechel. Vereins-Präsident Rainer Speer sagte dazu, in einem persönlichen Gespräch mit Hartmut Dorgerloh habe dieser die Bereitschaft erklärt, dass nahe der Humboldt-Brücke Sportflächen entstehen könnten. Doch dies sei Sache der Stadt, sagte Speer. Das werde sich aber nicht „in nächster Zeit ergeben, so wie ich die Arbeit in der Stadt einschätze“.

Konkrete Umsetzungspläne präsentierten die Verantwortlichen bei ihrer ersten Informationsveranstaltung für die Mitglieder nicht. Die seien erst Ende Januar zu erwarten, wenn der beauftragte Architekt Pläne ausgearbeitet hat, sagte Frank Marczinek. Er ist im Vorstand des Vereins und einer der Verantwortlichen für den Umbau. So würden die acht Millionen Euro in die Komplettsanierung des bestehenden Stadiongebäudes investiert, in den Ausbau und die Überdachung der Tribüne an der Karl-Liebknecht-Straße, in einen neuen Kunstrasenplatz sowie in zahlreiche Einzelmaßnahmen. Vor allem die Erweiterung des Stadions könnte Probleme mit Welterbeschützern hervorrufen. Daher soll der Ausbau in enger Abstimmung mit den Denkmalschützern erfolgen, so Hechel. Insgesamt könnte das Stadion künftig 11 592 Plätze haben, davon 9585 Stehplätze (ein Drittel überdacht). Den Eigenanteil der Finanzierung in Höhe von 800 000 Euro zu den 7,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II werde die Landeshauptstadt aufbringen.

Eine nächste Entscheidung für die Zukunft der deutschlandweit einzigen abknickbaren Flutlichtmasten erwartet der Verein bis Weihnachten. Die Stadt habe den Bauantrag für die Lichtmasten positiv beschieden, die Obere Denkmalschutzbehörde abgelehnt. Nun muss die neue Kulturministerin Martina Münch (SPD) in einer Ministerentscheidung erklären, ob die Flutlichtmasten für immer stehen bleiben dürfen oder nur bis 2011 genehmigt sind. Jan Brunzlow

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