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Landeshauptstadt: Acht Plätze zum Leben üben

Fünf Jahre Ambulante Wohnhilfe / Betreutes Gruppenwohnen geplant

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Fünf Jahre Ambulante Wohnhilfe / Betreutes Gruppenwohnen geplant Mit dem neuen Projekt Betreutes Gruppenwohnen wollte sich die Ambulante Wohnhilfe „Der Laden“ selbst ein Geschenk zum fünfjährigen Bestehen machen. Leider aber gebe es eine Terminverzögerung, bedauert Günter Förster, Geschäftsführer der AWO Soziale Dienste gGmbH, in die die Wohnhilfe eingebettet ist. Die Notwendigkeit einer betreuten Wohngemeinschaft habe sich aus der täglichen Arbeit ergeben, erklärt Einrichtungsleiter Georg Jatzwauk. In den fünf Jahren seit „Laden“-Gründung habe man insgesamt 120 Haushalte – sowohl Alleinstehende, als auch Familien mit mehreren Kindern – betreut. Die Klienten der Ambulanten Wohnhilfe seien von Wohnungslosigkeit Bedrohte oder Betroffene. Die bis zu anderthalb Jahren währende Betreuung sei in den meisten Fällen erfolgreich, so Jatzwauk. Nur bei den jüngeren Betroffenen gebe es „Abbrecher“, erklärt der Einrichtungsleiter. Häufig verstünden sie das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe nicht. „Die sind der Meinung, der Sozialarbeiter macht alles für sie“, sagt Jatzwauk. Mit einem enttäuschten „Das habe ich mir anders vorgestellt“ gäben sie auf. Besonders für diese Gruppe der 18- bis 27-Jährigen wolle man jetzt die Wohngemeinschaft zum Probewohnen einrichten, erklärt Geschäftsführer Förster. Maximal acht Bewohner erlernten Gemeinschaftsgefühl, Verantwortung und Tagesstruktur. Die Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (PAGA) solle die Miete übernehmen; die Stadt müsse das Vorhaben finanziell unterstützen. Ein entsprechender Antrag samt Konzeption für das Betreute Gruppenwohnen läge der Verwaltung vor. Die Stadt favorisiere Januar 2006 als Starttermin. „Zu spät“, findet der Chef der Soziale Dienste gGmbH. Günstiger wäre, so Förster, die Jahresmitte. Spätestens am 1. September sollte es aber so weit sein. „Der Bedarf ist groß“, betonte der Geschäftsführer. Die Ambulante Wohnhilfe ist Teil eines Netzwerks zum Auffangen sozial Schwacher. „Wir versuchen zunächst abzuklären, wie das Mietverhältnis zu retten ist, bevor die Ursachenforschung erfolgt“, beschreibt Jatzwauk die Vorgehensweise der mit ihm sieben Sozialarbeiter im „Laden“. Die Gründe für Mietrückstände – häufig über mehrere Tausend Euro – seien vielfältig: Vorbehalte gegen Ämter, Angst vor dem Vermieter, Depression, Drogensucht. Die Ambulante Wohnhilfe biete Begleitung an, verweise aber auch zu entsprechenden Beratungsstellen. Ganz wichtig sei, dass sich Betroffene möglichst früh meldeten, „am besten, wenn die erste Mahnung ins Haus flattert“, so Georg Jatzwauk. Eine besondere Vereinbarung habe man außerdem gerade mit der Gewoba geschlossen. Mieter von Potsdams größter Wohnungsgesellschaft können kostenlos die AWO-Schuldnerberatung nutzen; ausgenommen sind allerdings die Mietschulden. Damit solle erreicht werden, so Georg Jatzwauk, dass trotz anderer Gläubiger das Geld für die Miete genutzt werde. So verfahre man mit Erfolg bereits seit Ende vergangenen Jahres. Die Ambulante Wohnhilfe „Der Laden“ befindet sich im Innenhof der Jägerstraße 36. Tel.: (0331) 2370729.

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