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Landeshauptstadt: Achtung, Fahrrad-Kontrollen! Polizei will mit repressiven Maßnahmen Unfallzahlen senken

Neben Geschwindigkeitsüberprüfungen bei Kraftfahrzeugen, wird die Potsdamer Polizei in diesem Jahr auch regelmäßige Fahrrad-Kontrollen einführen. Damit wolle man die steigenden Fahrradunfälle im Stadtgebiet minimieren, erklärte der Leiter der Potsdamer Führungsstelle, Jörg Barthel, gestern.

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Neben Geschwindigkeitsüberprüfungen bei Kraftfahrzeugen, wird die Potsdamer Polizei in diesem Jahr auch regelmäßige Fahrrad-Kontrollen einführen. Damit wolle man die steigenden Fahrradunfälle im Stadtgebiet minimieren, erklärte der Leiter der Potsdamer Führungsstelle, Jörg Barthel, gestern. Bei der insgesamt sinkenden Zahl von Verkehrsunfälle entwickele sich die Unfallzahl mit Radfahrerbeteiligung gegenläufig. Im Jahr 2002 registrierte die Polizei 336 Unfälle mit Fahrrad, dabei zogen sich 254 Radler Verletzungen zu, im vergangenen Jahr waren es schon 350 Radunfälle mit 266 Verletzten. Unfallverursacher sind zu einem guten Drittel die Radfahrer selbst, trug Barthel aus der Statistik vor. Dass sich viele Fahrradfahrer nicht gerade vorbildlich im Straßenverkehr benähmen, habe auch eine Vorab-Zählung im vergangenen Jahr gezeigt. Eine Woche im Juni hätten sich Kollegen in Zivil an verschiedenen Kreuzungen in Potsdam postiert und die Radler beobachtet. Bei 20000 erfassten Fahrradfahrern wurden 9000 Regelverstöße festgestellt; dazu gehörten sowohl ordnungswidriges Verhalten wie Fahren entgegen der angezeigten Fahrtrichtung oder Missachtung der roten Ampel als auch augenscheinliche Mängel an den Rädern zum Beispiel fehlende Beleuchtung, erklärte der Leiter der Führungsstelle. Dieses erhobene Datenmaterial diene später auch dem Vergleich. Denn die Kampagne zur Bekämpfung von Unfallgeschehen würde vom Projekt „Wirksamkeitsuntersuchungen polizeilicher Maßnahmen“ begleitet. Man werde einen Vorher-Nachher-Vergleich machen, erklärte Projektleiter Andreas Wimmer. Bereits gestern früh startete die Polizei ihre Fahrradkontrollen – pünktlich zum Saisonstart – an vier Stellen in der Stadt. Bis November würden die Polizeiwachen Mitte, Nord und Babelsberg jeweils dreimal in der Woche für maximal anderthalb Stunden bei den Kontrollen ihren besonderen Fokus auf die Fahrradfahrer legen, so Jörg Barthel. Ausgewählte Kontrollstellen würden ähnlich wie die Blitzer auch öffentlich gemacht. Danach werde dann erneut eine Verkehrszählung stattfinden, erläutert Wimmer, in der geprüft werde, ob die Radfahrer sich nun „regeltreuer“ als bisher verhielten. Nur wenn die Zahl der Regelverstöße deutlich rückläufig sei, seien die gewählten polizeilichen Maßnahmen auch die richtigen gewesen, so der Projektleiter. „Wenn nicht, müssen wir uns neue einfallen lassen.“ NIK

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