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Landeshauptstadt: Acker zu Bauland

Was sich Fahrland vom Krampnitz-Beschluss erhofft

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Fahrland - Es geht um den Traum, billiger Acker könne teures Bauland werden: Ortsvorsteher Claus Wartenberg (SPD) und sein Stellvertreter Olaf Willuhn (Liste Die Linke) machten im Fahrländer Ortsbeirat am Mittwochabend keinen Hehl daraus, warum sie beim Beschluss der Stadtverordneten zur Zukunft der Kaserne Krampnitz gern ein Wörtchen mitgesprochen hätten. Das Stadtparlament hatte vor einem Monat beschlossen, dass die Eignung der von 1937 bis 1939 errichteten Kaserne als städtisches Entwicklungsgebiet gutachterlich untersucht werden soll. Der Fahrländer Ortsbeirat monierte daraufhin, vor dem Stadtverordnetenbeschluss nicht gehört worden zu sein.

„Es geht um die Eingrenzung des Untersuchungsgebietes“, erklärte Wartenberg dem Potsdamer Stadtplanungschef Andreas Goetzmann: „Da haben wir vielleicht andere Vorstellungen.“ Konkret hätten es Wartenberg und Willuhn gern gesehen, wenn die zu beauftragenden Gutachter nicht nur den näheren Kasernen-Raum untersuchen würden, sondern auch die Flächen zwischen der ehemaligen Heeresreitschule und dem Baugebiet Eisbergstücke, derzeit noch Ackerland. Wartenberg zufolge sei ursprünglich geplant worden, die Kaserne in Richtung Fahrland weiter zu entwickeln. Stattdessen würden nun eher Areale in Richtung Neu Fahrland von den Gutachtern untersucht, etwa der Aasberg. Willuhn fragte: Gibt es die Möglichkeit „eines sanften Übergangs zwischen Krampnitz und Fahrland?“ Wartenberg machte klar, dass er auch damit leben könnte, wenn klar gestellt würde, dass eine Umwandlung der Ackerflächen in Bauland nicht möglich sei. Der Ortsvorsteher: „Dann gehen die Begehrlichkeiten vielleicht zurück “

Stadtplanungschef Goetzmann erklärte, die Stadtverwaltung sei der Rechtsauffassung, dass der Fahrländer Ortsbeirat bei der Aufstellung von Bebauungsplänen, nicht aber bei der Beauftragung eines Gutachtens gehört werden müsse. Zur aufgeworfenen Problematik sagte Goetzmann, eine mögliche spätere Bebauung der genannten Ackerfläche sei nicht abhängig von der gewählten Betrachtungsgrenze im Krampnitz-Gutachten. „Wir stellen immer den Umgebungsbezug her, über den schwarzen Strich hinaus“, so Goetzmann. Das „scharfe Schwert“ eines Entwicklungsgebietes habe die Stadt wählen müssen, da bei der Kaserne die Gefahr einer einseitigen Entwicklung drohe. Die öffentliche Hand dürfte nicht auf Altlasten-Areale sitzen bleiben, während die Gewinne für attraktive Flächen privat abgeschöpft werden. Guido Berg

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