Der Erfolg der Stadtschloss-Aktie zeigt eines deutlich: Die Bereitschaft, für die Rückgewinnung des Potsdamer Stadtschlosses in die eigene Tasche zu greifen, ist enorm. Nur fehlte bislang das Angebot eines symbolischen Spendenausgleichs. Etwa 3800 Euro hat der Verein Potsdamer Stadtschloss und die Bürgerinitiative „Mitteschön“ in drei Tagen durch die Stadtschloss-Aktien in die Kassen gespült. Gemessen am benötigten Geld ist das nicht viel – gemessen am bisherigen Erfolg jedoch jede Menge. Seit langem wird die Rückgewinnung der Mitte mit dem Wiederaufbau der Dresdener Frauenkirche verglichen. Ob dies zulässig ist, sei an dieser Stelle dahin gestellt. Aber eines unterschied die Aktionen offensichtlich: Merchandising. Die Vermarktung des Vorhabens erinnerte in Dresden an das Vorgehen der Filmindustrie. Sämtliche Helden – in Dresden die Frauenkirche – gab es in den unterschiedlichsten Anfertigungen und Farben zu kaufen. Die Vielfalt hat es gemacht. Da kann eine Aktie und ein Originalziegel des früheren Schlossfundamentes nur der Anfang sein. Action bitte, ansonsten droht das Projekt Wiederaufbau der Torflügel, Fassadenherstellung der Kopfbauten und Errichtung des Fassadenschmucks am Landtag auf einigen Schultern verteilt zu bleiben. Oder ganz zu scheitern.
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