Landeshauptstadt: ADAC gibt Brücken schlechte Note Drei von vier getesteten Bauten nur „ausreichend“
Potsdam hat im gestern veröffentlichten ADAC-Brückentest nicht gut abgeschnitten. In der Landeshauptstadt hatten die Tester des Autoclubs vier Brücken unter die Lupe genommen – drei davon wurden nur mit „ausreichend“ bewertet, darunter auch die erst im Jahr 2000 gebaute Nuthebrücke an der Friedrich-List-Straße.
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Potsdam hat im gestern veröffentlichten ADAC-Brückentest nicht gut abgeschnitten. In der Landeshauptstadt hatten die Tester des Autoclubs vier Brücken unter die Lupe genommen – drei davon wurden nur mit „ausreichend“ bewertet, darunter auch die erst im Jahr 2000 gebaute Nuthebrücke an der Friedrich-List-Straße. Weiterhin nur ein „Ausreichend“ bekamen die Brauhausberg-Brücke, erbaut 1928, und die Nuthebrücke am Nuthedamm aus dem Jahr 1959. Die Note „ausreichend“ zeige Handlungsbedarf an, so der ADAC. Die Brücke am „Meyerohr“, gebaut im Jahr 2000, wurde mit „gut“ bewertet.
Die vom ADAC festgestellten Mängel sind vielfältig. Bei der Brauhausberg-Brücke und bei der Nuthedamm-Brücke fallen gravierende Feststellungen auf: Bei den letzten Prüfungen, so der ADAC, seien schwere Mängel festgestellt, aber nur teilweise behoben worden. Gleichsam seien Prüfungen nur unregelmäßig durchgeführt worden. Dazu kommen bei der Brauhausberg-Brücke zu schmale Fahrspuren, ein Geländer, das nicht dem Sicherheitsstandard entspreche und beim Aufprall eines Fahrzeugs nicht stabil genug wäre, sowie ein rutschiger Fahrbahnbelag bei Nässe. Die Nuthebrücke am Nuthedamm habe Risse, durch die Feuchtigkeit in den Straßenbelag eindringe.
Auch die Negativ-Liste des ADAC für die neue Nuthebrücke an der Friedrich-List-Straße ist nicht kurz. Ein Versorgungsrohr sei nicht sicher befestigt und die Rohre unter der Brücke seien nicht durchgehend ummantelt, wodurch es offene, ungeschützte Stellen gebe. Gleichzeitig seien Versorgungsrohre einbetoniert worden, was die Gefahr von Spannungen und Rissen berge. Der ADAC entdeckte auch ein gekapptes und nicht isoliertes Kabel in einer Öffnung auf der Oberseite einer Flügelwand der Brücke und „brennbaren Müll“ auf der frei zugänglichen Auflagerbank. Außerdem wird konstatiert, dass es nur auf einer Seite einen Gehweg gibt, die Beschichtung des Geländers abgeblättert und die Fahrbahn-Markierung verblasst seien.
Bei dem Brückentest wurden die Standsicherheit, Verkehrssicherheit, Dauerhaftigkeit, das Erhaltungsmanagement und die Ausstattung des Straßenraums bewertet. Bei der Standfestigkeit erreichen alle begutachteten Potsdamer Brücken ein „gut“ oder „sehr gut“ – mit Ausnahme der Nuthedamm-Brücke, die hier nur mit „ausreichend“ abschneidet. Die Verkehrssicherheit ist nur auf der Brücke Friedrich-List-Straße „gut“. Nuthedamm- und Brauhausberg-Brücke bekamen ein „Mangelhaft“, die Brücke an der Friedrich-List-Straße ein „Ausreichend“. Markant sind die schlechten Noten für die Dauerhaftigkeit – dabei geht es vor allem um Korrosion, Durchfeuchtung, abplatzenden Beton und Risse. Meyerohr-Brücke, List-Straßen-Brücke und Brauhausberg-Brücke werden in dieser Prüf-Kategorie mit „ausreichend“ bewertet, die Nuthedamm-Brücke sogar mit „mangelhaft“. Beim Erhaltungsmanagement gibt es aber für alle vier Brücken wieder gute Noten.
Insgesamt hat der ADAC 50 Brücken in 13 deutschen Städten getestet. Sechs fielen mit der Note „mangelhaft“ und „sehr mangelhaft“ durch. 26 bestanden den Test mit der Wertung „ausreichend“, 16 schnitten mit einem „Gut“ ab, zwei mit „sehr gut“. Testverlierer ist eine Brücke in Chemnitz – sie wurde laut ADAC gestern sofort gesperrt. SCH
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