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Ausgesprochen KAPUSTE: Adieu Frauke Roth!

Die Geschäftsführerin der Kammerakademie Potsdam verlässt unsere Stadt. Sie wird Intendantin der Philharmonie Dresden.

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Die Geschäftsführerin der Kammerakademie Potsdam verlässt unsere Stadt. Sie wird Intendantin der Philharmonie Dresden. Zusammen mit ihr geht Adelheid Schloemann, die Dramaturgin. Herzliche Gratulation zu diesem höchst verdienten Karrieresprung!

Rutscht jetzt mit ihrem Weggang die Kultur-Frauenquote nach unten? Keinesfalls. Kultur wird in Potsdam längst weiblich bestimmt. Das fängt bei der Stadtverwaltung mit der Beigeordneten an (Herr Dobberke ist schon lange Vergangenheit), und ihrem Fachbereich „Kultur und Museum“, zu dem man Männer allenfalls zum Kaffee kochen zuließe, und es endet bei der Vielzahl von kulturellen Vereinigungen und Institutionen, die von Frauen geführt oder zumindest dominiert werden.

Aber es gibt doch auch kulturschaffende Männer!, wird man einwerfen. Stimmt. Die Herren Wellemeyer, Joffe und Sprengel zum Beispiel. Sie sind jedoch vom Aussterben bedrohte Dinosaurier, die man noch ackern und schuften lässt, um als Alibifunktion zu dienen, die aber über kurz oder lang ihren Job von Frauen abgenommen bekommen. Sie ahnen es nur nicht. Das wird nicht mit HauRuck geschehen, hier sind keine sogenannten „Powerfrauen“ am Werk. Der dümmliche Begriff suggeriert, Frauen machten, um zum Ziel zu gelangen, Dampfwalzen gleich die zu Würstchen mutierten Männer platt. Nein, das geht ganz sachte vor sich. Es ist ein schleichender Vorgang. Um die Männer beiseitezudrängen, setzen sie Engagement und Fleiß, eine geschickte Vernetzung und taktische Raffinesse und notfalls auch Härte ein, vor allem, wenn es um Geld geht. Ein Verhalten also, das heutzutage bei Männern als völlig unzeitgemäß angeprangert wird, weil es nur ihrem Machterhalt diene.

Bevor jetzt das Argument kommt, der Nachfolger von Frauke Roth sei doch ein Mann: gemach. Für die Dramaturgie ist weiterhin eine Frau zuständig und die Geschäftsstelle der Kammerakademie ist sowieso nur mit Frauen besetzt. Sie werden einen etwaigen maskulinen Führungsstil à la „den Laden mal richtig auf Vordermann bringen“ schnell ins Leere laufen lassen.

Frauke Roth und Adelheid Schloemann, viel Erfolg in Dresden!

Unser Autor ist ehemaliger Stadtverordneter der CDU und war Vorsitzender des Ausschusses für Kultur. Er lebt in Eiche.

Eberhard Kapuste

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