zum Hauptinhalt

Sport: „Ailton wird von Anfang an spielen“

Duisburgs Trainer Rudi Bommer über das DFB-Pokalspiel des Bundesligisten MSV am Sonntag beim SV Babelsberg 03

Stand:

Herr Bommer, am Sonntag treten Sie mit dem MSV Duisburg im DFB-Pokal beim SV Babelsberg 03 an. Was haben Sie Ende Juni gedacht, als die Zebras für die 1. Runde diesen Pokalgegner zugelost bekamen?

Nichts Besonderes. Es war okay. Wir nehmen die Lose so, wie sie fallen, und jede Aufgabe ernst. Nun müssen wir dafür arbeiten, die nächste Runde zu erreichen.

Wie hoch will der MSV in Babelsberg gewinnen?

Wir wollen eine Runde weiter kommen, was keine Frage der Höhe des Sieges ist. Wir wissen, dass es sehr schwer wird, weil Ober- und Regionalligisten gerade im Pokal immer sehr viel Kraft frei machen.

Ist das Duell Erst- gegen Drittligist nicht eine klare Angelegenheit?

Im Pokal nie. Da gibt es andere Gesetze, die – auch wenn es sich komisch anhört – immer wieder bestätigt werden.

Was sagen Sie Ihren Spielern, um sie am Sonntag vor Überheblichkeit zu bewahren?

Ich muss nicht viel sagen. Dass das Pokalspiel vor dem ersten Bundesligaspiel stattfinden wird, finde ich sehr positiv. Somit kann sich in Babelsberg jeder mit seinen Leistungen noch aus dem Kader spielen, wenn er schludern sollte.

Was wissen Sie bisher über Ihren Pokalgegner?

Wir haben die Babelsberger beobachtet. Aber es wäre schlecht, wenn ich Ihnen jetzt im Vorfeld des Spiels alles erzähle, was wir beobachtet haben.

Und wie schätzen Sie den SVB ein?

Er ist ein Aufsteiger, der sich auch gut sehr verstärkt hat. Babelsberg muss ja in der Meisterschaft unter die ersten zehn marschieren, um dann weiter dabei zu sein. Daher gibt es in diesem Jahr in der Regionalliga ein Hauen und Stechen und jeder Verein wird sich sehr anstrengen. Das wird eine heiße Kiste werden.

Der MSV Duisburg spielte vor fünf Jahren schon mal in Babelsberg und hat damals in der zweiten Liga hier mit 1:3 verloren. Diese Gefahr sehen Sie jetzt nicht, oder?

Sage nie nie. Aber unser Bestreben ist das Weiterkommen – wie, das ist eigentlich piepegal.

Im Rückspiel der damaligen Zweitliga-Saison gehörte mit Andreas Voss ein Duisburger zu den Torschützen zum 4:1-Heimsieg, der immer noch zum MSV-Kader gehört. Welche Rolle spielt er jetzt in Ihren Planungen?

Eigentlich eine ganz geringe, weil Vossi seit etwa zwei Jahren große gesundheitliche Probleme hat und im Moment immer noch in der Reha ist. Es bleibt abzuwarten, ob er überhaupt noch einmal kommt.

Babelsberg freut sich schon sehr auf den liebevoll Kugelblitz genannten Brasilianer Ailton, Ihre Überraschungs-Neuverpflichtung dieses Sommers. Können sich die Zuschauer auch darauf freuen, Ailton in Aktion zu sehen?

Ja, Ailton wird am Sonntag von Anfang an spielen.

Welche Erkenntnisse außer der, in Runde zwei zu kommen, erhoffen Sie sich durch das Pokalspiel in Babelsberg eine Woche vor Ihrem Bundesliga-Auftakt bei Borussia Dortmund?

Wie sich jeder Spieler präsentiert. Acht Tage danach spielen wir vor 80 000 Zuschauern in Dortmund, so dass jeder am Sonntag ordentlich Gas geben müsste. Wer das nicht tut, der muss halt zuschauen.

Ein Erstliga-Aufsteiger wie Duisburg wird gern als einer der ersten Abstiegskandidaten gehandelt. Ärgert und nervt Sie so etwas?

Im Gegenteil, ich empfinde das sogar als positiv.

Inwiefern.

So haben wir nichts zu verlieren, sondern alles zu gewinnen. Wir werden nicht so hoch gehandelt, stehen nicht so unter Erwartungsdruck und können die Leute eines Besseren belehren.

Bei der Pokal-Generalprobe, die der MSV gegen den holländischen Meister PSV Eindhoven mit 2:1 gewannen, mussten Sie auf die verletzten Youssef Mokhtari und Markus Kurth verzichten. Sind die beiden inzwischen wieder einsatzfähig?

Ja, beide sind wiederhergestellt. Wir sind komplett und werden einige Spieler zu Hause lassen müssen. Diese Qual der Wahl ist mir aber lieber, als wenn ich würfeln müsste, wer überhaupt mitfahren kann.

Wird Ihre Mannschaft viele Fans mit nach Babelsberg bringen?

Ich denke schon, dass sich viele unserer Fans auf den Weg machen werden.

Im vergangenen Jahr kamen Ihre „Zebras“ als Zweitligist bis ins Pokal-Achtelfinale, nachdem sie Bayer Leverkusen mit 3:2 in der Verlängerung schlugen. Wie weit kommen sie nun als Erstligist?

Keine Ahnung. Hoffentlich möglichst weit, aber das müssen wir uns erarbeiten. Die Frage kann ich derzeit ebenso wenig beantworten wie die, ob wir unser Saisonziel erreichen. Wir gehen die Dinge von Spiel zu Spiel an. Jetzt kommt erst einmal Babelsberg, anschließend denke ich über die nächsten Aufgaben nach.

Das Interview führte Michael Meyer.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })