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Landeshauptstadt: Aktionen gegen Schulverlegung

Eltern machen gegen Verwaltungsplan mobil / Unterschriftenlisten geplant / Faires Verfahren erhofft

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Innenstadt - Flugblätter, Briefe an Politiker und Entscheidungsträger sowie Unterschriftenaktionen planen die Eltern, deren Kinder in die Eisenhart-Grundschule gehen. Sie wollen sich massiv gegen die Pläne der Schulverwaltung wehren, die die gesamte Grundschule bereits in diesem Sommer in den zwei Kilometer entfernten Plattenbau verlegen und perspektivisch mit der dortigen Rosa-Luxemburg-Schule verschmelzen möchte. Kritik gab es gestern vor allem daran, dass kein Betroffener in die Planungen involviert gewesen sei und die Stadtverordneten nicht in den Prozess einbezogen werden sollen. Bildungsdezernentin Gabriele Fischer kündigte nämlich an, dass ein Schulumzug Verwaltungssache sei und die Politik nicht zustimmen müsse.

Einzelne Fraktionen wollen womöglich dennoch versuchen, eine politische Entscheidung herbeizuführen. Denn der geplanten Verschmelzung der Schulen gehe die Schließung eines Standortes voraus, hieß es gestern gegenüber den PNN. Dem müsste jedoch erst die Stadtverordnetenversammlung zustimmen. Um nicht in einem Jahr vor vollendeten Tatsachen zu stehen, müsse eingegriffen werden und ein Antrag formuliert werden, hieß es aus der betroffenen Eisenhart-Grundschule.

Sauer reagierte Lutz Schirmer auf die Verwaltungspläne. Der Vorsitzende des Fördervereins der Eisenhart-Schule erklärte: „Es ist kein Konzept zu sagen, die Schule zieht in ein anderes Gebäude“. Er forderte Alternativen von der Verwaltung. Geplant war der Ausbau des Standortes zu einem gemeinsamen Campus mit dem Helmholtz-Gymnasium. Die Kosten dafür sollten 7,3 Millionen Euro betragen. Dieses Geld sei jedoch auf lange Sicht nicht vorhanden, begründete die Schulverwaltung den Schritt. Um die Raumprobleme des Gymnasiums und der Grundschule zu lösen, sei der Umzug nötig.

Jedoch müsse auch der Schulstandort Burgstraße mit Millionenaufwand saniert werden, hieß es gestern seitens der Elternvertreter. Dafür werden von der Verwaltung derzeit 3,3 Millionen Euro bis 2010 veranschlagt, gut 400 000 Euro sollen aus dem Ganztagsprogramm der Bundesregierung kommen. Der SPD-Fraktionschef Mike Schubert fordert, den Standort Burgstraße dahingehend zu prüfen, ob er sich in einem PPP-Verfahren schneller sanieren lässt. Steeven Bretz, CDU-Fraktionschef, äußert weiter Bedenken zu den Umzugsplänen. Zudem erkenne er in seiner Fraktion derzeit keine Mehrheit für den Antrag der Verwaltung, auf den Ausbau des „Campus Kurfürstenstraße“ zu verzichten. Er hoffe jedoch, dass das Vorgehen der Verwaltung keine Auswirkung auf das Anmeldeverfahren der Eltern hat, die ihre Sprösslinge seit gestern in den Grundschulen anmelden können.

Lutz Schirmer beschrieb die ersten Reaktionen von Eltern, die ihre Kinder auf die Eisenhart-Schule schicken, als Flucht: „Es wird überlegt, die Kinder aus der Schule zu nehmen.“ Er sieht mit dem Umzug auch die Arbeit der Eltern und des Fördervereins in Misskredit gezogen. Lange sei um den Ausbau des Speisesaals gekämpft worden, ein Spielplatz wurde vor einigen Wochen errichtet und zuletzt ein Tempo- 30-Bereich auf der Kurfürstenstraße durchgesetzt. „Die Verwaltung hat uns überrumpelt“, so Schirmer. Die Zeichen seien auch für die Schulleitungen nicht erkennbar gewesen, so Vera Paul. Die Schulleiterin der Luxemburg-Schule sei am 22. Dezember durch das staatliche Schulamt über die Pläne informiert worden. Sie hofft nun, dass es einen fairen Prozess bei der Verschmelzung beider Standorte geben wird. Das leere historische Gebäude der Eisenhart-Schule soll künftig das Helmholtz-Gymnasium nutzen.

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