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Von Nicola Klusemann: Aktiva übernimmt Küchendienst

Oberlinhaus überführt Essensversorgung in eigene Gesellschaft: „Erster Intregrationsbetrieb in Potsdam“

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Babelsberg - Das Oberlinhaus hat seine Küchen- und Cafeterialeistungen zum 1. November in eine eigene Gesellschaft überführt. Die Aktiva Potsdam im Oberlinhaus gGmbH startete unter Geschäftsführung von Rüdiger van Leeuwen mit zehn übernommenen Mitarbeitern, darunter drei Auszubildende, sagte gestern der Vorstandsvorsitzende des Oberlinvereins, Matthias Fichtmüller, vor der Presse.

Zunächst würden die Küchen- und Servicekräfte wie bisher vor allem die Oberlinklinik und auch die Mitarbeiter auf dem Gelände in der Rudolf-Breitscheid Straße mit Essen versorgen. Künftig wolle man aber die Leistungen der neuen Gesellschaft, die beispielsweise auch um hausmeisterliche Tätigkeiten erweitert werden sollten, Dritten anbieten, erklärte der kaufmännische Vorstand Andreas Koch. Dafür sei auch eine personelle Verstärkung erforderlich, die aus dem Kreis arbeitsloser Behinderter kommen solle. Dieser „erste Integrationsbetrieb in Potsdam“ werde deshalb auch von der Potsdamer Arbeitsagentur unterstützt. In den Vorjahren hatte der Verein Oberlinhaus unter anderem das Berufsbildungswerk, die orthopädische Fachklinik und den Wirtschafts- und Verwaltungsservice in eigenständige gemeinnützige Gesellschaften überführt.

Vergrößern werden sich außerdem die Diakonischen Werkstätten auf Hermannswerder, kündigte Fichtmüller des weiteren gestern an. Das ebenfalls hundertprozentige Tochterunternehmen des Oberlinhauses habe das Nachbargrundstück in der Küsselstraße erworben. Nun müssten die darauf befindlichen Gebäude, in denen einst Schreinerei und Sägewerk untergebracht waren, abgerissen werden. „Hier ist viel möglich“, so der Vorstandsvorsitzende. Neben neuen Werkstattgebäuden seien auch weitere Häuser denkbar, in denen moderne ambulante Wohnformen für Menschen mit Behinderung entwickelt werden könnten. Eine entsprechende Ausschreibung für die Entwicklung des Areals erfolge in Kürze.

Gesucht wird schon jetzt ein Nachfolger, der die beiden Geschäftsführer des Berufsbildungswerkes (BBW), Wilhelm Eichhorn und Hubertus von Badewitz im kommenden Jahr beerbt. Am Dienstag war bekannt geworden, dass das Oberlinhaus dem vor über einem Jahr eingestellten von Badewitz zum Mai 2009 gekündigt hat – aufgrund unterschiedlicher Auffassungen der Unternehmensführung (PNN berichteten). Außerdem werde der erste BBW-Geschäftsführer Eichhorn, der gleichzeitig Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der 52 Berufsbildungswerke ist, Ende des kommenden Jahres in den Ruhestand gehen. Man wünsche sich als Nachfolger jemanden mit einer Ausbildung im Rehabilitationsbereich gepaart mit kaufmännischem Wissen, sagte Koch. Gleichzeitig erhielten die sechs Abteilungsleiter im BBW mehr Kompetenzen. Das Berufsbildungswerk in der Steinstraße ist mit über 750 Plätzen bundesweit der größte Ausbilder von Jugendlichen mit Behinderung.

Nicola Klusemann

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