Landeshauptstadt: „Aktivisten“ der Rettung
Schlösserstiftung würdigt Sponsoren / Erste Schrifttafel an der Friedenskirche
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Sanssouci - Ein regendurchlässiges Dach, von den Wänden herabfallender Putz, verrottende Zinkgusselemente und löchrige Fußböden kennzeichneten seit Ende der DDR-Zeit den Kreuzgang und das Atrium der Friedenskirche in Sanssouci. Da griff im Jahr 1992 das Westberliner Ehepaar Gisela und Werner Upmeier ein und ermöglichte durch eine hohe Spende die Reparatur der Schäden. Darin war auch die Ausbesserung des Campaniles (Glockenturms) der 1845 bis 1848 nach Plänen von Ludwig Persius errichteten Kirche eingeschlossen.
Die Upmeiers wurden damit, wie Hartmut Dorgerloh in einem scherzhaften Rückgriff auf das DDR-Vokabular formulierte, zu „Aktivisten der ersten Stunde“ in einer langen Reihe von Sponsoren, die seitdem zur Rettung und Restaurierung von Baudenkmalen des Potsdamer Weltkulturerbes beigetragen haben. Der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten begrüßte gestern das Ehepaar und ihre Töchter Henrike und Julia zur Enthüllung einer Schrifttafel, die ihre Verdienste würdigt. Solche Tafeln mit den Namen von Spendern will die Stiftung in den nächsten Monaten auch an anderen Bauten anbringen.
Der Bauunternehmer Werner Upmeier, der sich als echter Brandenburger fühlt und inzwischen auch das bekannte Ökodorf Brodowin ausgebaut hat, war Anfang der 90er Jahre vom Potsdamer Kirchbauamt auf den kritischen Zustand des Kreuzgangs aufmerksam gemacht worden. Rückblickend würdigte er die unbürokratische Zusammenarbeit mit dem damaligen Stiftungs-Generaldirektor Hans-Joachim Giersberg und Baudirektor Martin Herborn, die ebenfalls zur Enthüllung der Tafel erschienen waren. Als auf dem Gebiet der Baudenkmalpflege nicht unerfahrener Unternehmer sei er vom wissenschaftlichen und technischen Niveau in der Schlösserverwaltung überrascht gewesen und habe sich gefreut, dass durch seine Spende diese hohe Kompetenz an der Friedenskirche umgesetzt werden konnte. Unter der Betreuung von Baudenkmalpfleger Klaus Dorst seien alle Arbeiten originalgerecht und so solide ausgeführt worden, dass sie auch nach nunmehr 13 Jahren Bestand haben.
Die Upmeiers gehören weiterhin dem Bauverein für die Friedenskirche und den „Freunden der Preußischen Schlösser und Gärten“ an, die durch ihre Spenden wesentlich zur Sanierung und Restaurierung von Baudenkmalen beitragen. Die ihnen gewidmete Tafel, merkte Dorgerloh an, könne auch andere Sponsoren anregen, die Stiftung zu unterstützen.
Erhart Hohenstein
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