Landeshauptstadt: „Akute Probleme“
Sozialausschuss: Bericht der Ausländerbeauftragten
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Sozialausschuss: Bericht der Ausländerbeauftragten Potsdams Ausländerbeauftragte Magdolna Grasnick hat vor dem Sozialausschuss der Stadt ein überwiegend freundliches Bild der Situation der Ausländer in der Stadt gezeichnet. In ihrem Jahresbericht 2004 lobte sie die „große ehrenamtliche Arbeit“ des Ausländerbeirates, den „professionell vorbereiteten“ Umzug der Asylbewerberunterkunft von der Kirschallee zum Lerchensteig und die „Community-Arbeit“. Mit Zuversicht erklärte sie, dass von den 838 Eheschließungen 2004 in Potsdam 104 mit mindestens einem ausländischen Partner erfolgte. Auf die Fragen eines Ausschussmitgliedes nach Problemen referierte die Ausländerbeauftragte auch über „Probleme mit der Arbeitslosigkeit“ und mit „der Alphabetisierung in Einzelfällen“. „Akute Probleme“ hätten ausländische Schüler, die nach der Beendigung der Schulzeit „in ein Nichts“ gehen und „rumhängen“ würden. Den Weg der Gemeinschaftsunterkunft von der Kirschallee zum Lerchensteig bezeichnete sie nun als „sehr holprig“. Einen großen Passus im Bericht Magdolna Grasnicks nimmt die Lage der jüdischen Zuwanderer ein. Derzeit lebten in Potsdam 1200 jüdische Zuwanderer aus Ost-Europa. Es gebe zwei Landesgemeinden, die Jüdische Gemeinschaft Potsdam e.V. mit 350 Mitgliedern und die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde, deren Mitgliederzahl der Ausländerbeauftragten nicht bekannt sei. Wie Magdolna Grasnick ausführt, werden die freiwilligen Leistungen der Stadt für zusätzliche soziale Beratung nicht mehr direkt an die jüdischen Gemeinden, sondern an eine Wohlfahrtsstelle ausgezahlt, die allen jüdischen Einwanderern unabhängig von der Gemeindemitgliedschaft offen stehe. Dass diese Regelung nicht im Konsens mit allen Gemeinden getroffen wurde, erwähnt die Ausländerbeauftragte nicht. Wie Magdolna Grasnick weiter schreibt, sind an der Potsdamer Universität zurzeit 1317 ausländische Studenten immatrikuliert. Durch das neue Zuwanderungsgesetz erhielten ausländische Hochschulabsolventen eine Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis von bis zu einem Jahr zur Suche eines dem Studienabschluss angemessenen Arbeitsplatzes. Magdolna Grasnicks Fazit: „Also: In Deutschland sind hochqualifizierte Ausländer willkommen.“ Zum Antidiskriminierungsgesetz, zu dem ein Beschluss im Bundestag in den nächsten Monaten zu erwarten sei, informierte die Ausländerbeauftragte, dass im Frühjahr 2005 ein Bildungsseminar für die zukünftigen Berater über Inhalte und Umsetzung des Gesetzes geplant sei. gb
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