Landeshauptstadt: Aldinger: „Ich schmiere keinen“
CDU streitet über Parteispende des Investors und angebliche Grundstücksgeschäfte von Peter Lehmann
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Drewitz - Eine Spende des Drewitz-Projektentwicklers Henrik Aldinger an die CDU, Gerüchte um Grundstücksdeals des CDU-Stadtverordneten Peter Lehmann und der öffentliche Streit der Stadtfraktion sorgen derzeit für Unruhe in den Reihen der Christdemokraten. Aldinger hatte im Jahr 2008 zweimal 1000 Euro an den Ortsverband Drewitz der CDU überwiesen. Nun setzen sich Peter Lehmann und Fraktionschef Michael Schröder, dessen Ortsverein ebenfalls profitierte, für den „Drewitz-Park“ ein. Einen Zusammenhang vermuten Kritiker Lehmanns, denen nachgesagt wird, sie wollten ihn aus der Fraktion drängen und dafür Fabian Reichelt als Nachrücker sehen.
Auf Anfrage erklärte der 68-jährige Lehmann, die Spende Aldingers stehe nicht im Zusammenhang mit seinem Engagement. Er setze sich für die Entwicklung des Areals ein, weil er dies seit Jahren in seinem Wahlprogramm habe. Aldinger selbst sagte, er habe für den Ortsverband der CDU gespendet, weil der sich im Kommunalwahlkampf für die Entwicklung der Flächen im Kirchsteigfeld eingesetzt habe. Er habe in Berlin an SPD und FDP gespendet, Spenden seien nichts Ungewöhnliches. „Aber ich schmiere keinen“, so Aldinger am Rande der CDU-Veranstaltung. Auch für die Priesterweg- Grundschule in Drewitz hat er gespendet, die CDU habe das in die Wege geleitet.
Lehmann erklärte, er habe die Pläne Aldingers zur Ansiedlung im Kirchsteigfeld im Kommunalwahlkampf 2008 nicht gekannt. Er habe sich lediglich für die Entwicklung des Areals einsetzen wollen. Erst im Oktober 2008, nach der Wahl, habe es laut Lehmann eine erste Sitzung des Ortsvereins mit Anwohnern und Aldinger zur Entwicklung der Fläche im „Lindenhof“ in Drewitz gegeben.
Genau an diesem Ort traf sich am Donnerstagabend erneut der CDU-Ortsverband mit Investoren und Anwohnern, um über das Projekt „Drewitz-Park“ (siehe oben) zu sprechen. Der Angriff auf Lehmann kam dabei vom Nachbartisch: „Vor einem Jahr wollte mir jemand ein Grundstück abkaufen, er ist auch heute hier im Raum“, sagte ein potenzieller Nachbar des Centers in der Diskussion. So tauchen immer wieder Gerüchte auf, Lehmann würde an der Entwicklung der Flächen im Kirchsteigfeld verdienen. Das stimme nicht, sagt der Stadtverordnete. Er erklärte, er habe als gebürtiger Drewitzer für die Investoren Türen öffnen wollen. Er selbst habe keinen Vertrag mit Aldinger und sei „mit Ausnahme eines hälftigen Miteigentumanteils in einem von mir und meiner Familie selbst genutzten Hausgrundstückes auch nicht im Besitz weiterer Grundstücke in Drewitz und Babelsberg“. In den 1990er Jahren hatte Lehmann allerdings Flächen gekauft. „Im Rahmen der Berufstätigkeit habe ich mehrere Grundstücke im Bereich des Silbergrabens erworben.“ Lehmann hatte sich nach Jahren als Geschäftsführer des Baukonzerns BMK-Ost und der späteren Bau-Union als Bauträger selbstständig gemacht. Die Kaufverträge hätten „Nachbewertungsvereinbarungen und Rückübertragungsverpflichtungen“ enthalten. Er habe Wohnungsbau verwirklichen wollen. Dazu brauchte er Planungsrecht sowie eine private Bauordnung. Diese hatte er nicht bekommen. „So erfolgte bis auf zwei Grundstücke eine Rückübertragung an die alten Besitzer“, so Lehmann. Die Grundstücke habe er im Juni 2000 und Februar 2005 verkauft. jab
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