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Landeshauptstadt: Alexandrowka: Lennésche Wege fertig

ABM-Gärtner stellten historische Anlage wieder her / Museum öffnet am 19. Januar

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ABM-Gärtner stellten historische Anlage wieder her / Museum öffnet am 19. Januar Nauener Vorstadt - Auf Luftaufnahmen von Potsdam ist das große Wegekreuz der Russischen Kolonie „Alexandrowka“ ein hervorstechendes Bild. Zwischen den vier Feldern dieses Kreuzes befinden sich ausgedehnte Obstpflanzungen mit einer Vielzahl kleiner Wege, welche die Anlage wie ein Mosaik erscheinen lassen. Diese Gestalt ist jetzt historisch getreu wieder hergestellt. Sechs Jahre hat das gedauert, 93 „ABM-Gärter“, also von der Arbeitsagentur bezahlte Kräfte, waren daran beteiligt und 1,12 Millionen Euro hat das Ganze laut Stadtverwaltung gekostet. Ein Teil der Beschäftigten konnte nach Ablauf der jeweiligen Maßnahmen in ein Dauerarbeitsverhältnis übernommen werden. Oberbürgermeister Jann Jakobs durchschnitt gestern das mit Russisch-Brot geschmückte symbolische Band, um die Gartenanlage freizugeben. Zugänglich ist sie nur beschränkt. Interessenten können einen Blick über die Hecke in die Obstgärten werfen. Die ebenfalls nach historischem Vorbild gestalteten Holztore öffnen sich jedoch für Besuchergruppen, wenn diese sich zuvor beim städtischen Bereich Grünanlagen anmelden. „Von der Lennéschen Anlage gab es vor ein paar Jahren nur noch Rudimente“, berichtet Jakobs, der selbst ein Haus der Russischen Kolonie zur Miete bewohnt. Bereits jetzt sei die Alexandrowka ein touristischer Anziehungspunkt; die wieder hergestellte Gartenanlage mit ihren Obstpflanzungen dürfte die Magnetkraft noch erhöhen. Die meisten Bäume sind jung, zum Teil „Rückzüchtungen“ alter Obstsorten. Einige wenige stammen noch aus der Lenné-Zeit, zum Beispiel eine Borsdorfer Renette mit einem stattlichen Stammumfang von 2,70 Metern. Die heutigen Betrachter erleben die Obstplantage so, wie sie ihr Schöpfer Peter Joseph Lenné (1789 - 1866) gesehen haben muss. In einigen Jahren dürften die Baumkronen die jetzt noch etwas kahl wirkenden Flächen schmücken. Die erste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf dem zehn Hektar großen Gelände der Russischen Kolonie begann im Jahr 1998. Das Vorhaben entstand mit Hilfe des EU-Förderprogramms „Verzahnung und Chancengleichheit“, das die Geschäftsstelle für Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigungsförderung umsetzt. Einen weiteren Anziehungspunkt in der Russischen Kolonie wird es im nächsten Jahr mit dem Alexandrowka-Museum im Haus Nummer zwei geben. Wie Museumsstifter Dr. Hermann A. Kremer gestern informierte, werde die Eröffnung am 19. Januar stattfinden. Kremer hat mit großem Aufwand und persönlichem Einsatz Haus und Garten des Alexandrowka-Grundstücks denkmalgerecht wieder herstellen lassen und für das Museum eine Stiftung ins Leben gerufen. Das Museum wird über die Entstehung und die Geschichte der Russischen Kolonie informieren. Das Haus selbst soll laut Kremer gleichermaßen ein begehbares Baudenkmal und eine Stätte des interkulturellen Dialogs sein. Günter Schenke

Günter Schenke

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