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Sport: „Alle haben hier Respekt vor uns und unseren Fans“

Ariane Hingst: Wir freuen uns auf den Saisonstart

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Ariane Hingst: Wir freuen uns auf den Saisonstart Am Sonntag beginnt in der Frauenfußball-Bundesliga die neue Saison. Ist Turbine Potsdams Mannschaftskapitän schon aufgeregt? Nein, überhaupt nicht. Bei mir lief zwar die Vorbereitung alles andere als gut und ich werde noch einige Wochen brauchen, bis ich richtig fit bin – daher könnte meinetwegen die Pause noch ein bisschen länger dauern. Aber meine Mitspielerinnen sind schon ganz heiß auf die Saison. Sie haben sehr gut trainiert, hatten eine gute Vorbereitung und brennen nun darauf, dass es endlich losgeht. Wodurch wurden Sie in Ihrer Saisonvorbereitung gebremst? Ich bin mit einer Mittelohrentzündung aus dem Urlaub wiedergekommen und lag eine Woche damit flach. Als ich dann wieder gesund war, hat mich vermutlich eine Zerrung in der rechten Wade ein bisschen gehandicapt. Aber die heilenden Hände unseres Physiotherapeuten Matze (Matthias Pefestorff/d. Autor) haben mich schnell wieder kuriert, so dass ich hoffe, nicht ganz unfit in die Saison zu starten. Ist Ihr Einsatz am Sonntag gefährdet? Von meiner Gesundheit her nicht. Es kommt aber auch darauf an, wie unser Trainer am Sonntag spielen will. Wo sehen Sie Ihren Platz in der diesjährigen Mannschaft? Eher in der Abwehr oder im Mittelfeld? Ich gehe davon aus, dass ich wie schon zuletzt gemeinsam mit Jenny Zietz im zentralen Mittelfeld spiele. Sie hatte dort bisher mehr die Aufgabe, bestimmte gefährliche Gegenspielerinnen zu neutralisieren, wodurch sie sich weniger mit nach vorn einschalten konnte. Hoffentlich können wir uns künftig mehr ins Wechselspiel nach vorn einbringen und uns dabei auch ergänzen. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, mit Jenny zusammen dort zu spielen. Wie beurteilen Sie die Spielstärke Ihrer Mannschaft im Vergleich zu der in der letzten Saison? Das ist derzeit schwer zu sagen. Natürlich hatten wir mit Viola Odebrecht und Sonja Fuss zwei Abgänge, die uns fehlen und die schwer zu kompensieren sind. Aber Cristiane hat sich im linken Mittelfeld schon gut eingespielt, und Peggy Kuznik hat allemal das Zeug, eine gute Leistung abzurufen. Sie muss das halt nur wirklich tun. Wie stark wir wirklich sind, wird sich erst nach den ersten Partien zeigen. Ein bisschen Zeit werden wir noch benötigen, um uns komplett einzuspielen. Vom Papier her – denke ich jedenfalls – sind wir nicht schwächer als im vergangenen Jahr. Ist es insofern günstig, dass am Sonntag mit dem VfL Sindelfingen ein Aufsteiger aus der zweiten Bundesliga Süd zum Auftakt ins Karl-Liebknecht-Stadion kommt? Zunächst einmal freue ich mich, dass wir ein Heimspiel haben, denn viele Potsdamer und Fans aus der Region freuen sich ebenso wie wir schon auf den Meisterschaftsstart und können uns gleich in Babelsberg unterstützen. Allerdings ist es müßig darüber zu spekulieren, ob es günstig ist, zuerst gegen einen Aufsteiger anzutreten. Aufsteiger sind immer schwer zu bespielen und werden auch schnell einmal zum Stolperstein. Daher ist es mir eigentlich egal, wer unser Gegner ist. Alle, die nach Potsdam kommen, haben hier erst einmal Respekt vor uns und unseren Fans – und das soll auch so bleiben. Erwarten Sie in dieser Saison wieder einen Zweikampf an der Spitze zwischen Turbine und dem FFC Frankfurt, oder könnte es erneut ein Dreikampf auch mit dem FCR Duisburg werden? Eher einen Dreikampf. Ganz oben auf meiner Liste steht wieder der FFC Frankfurt, der einen ausgezeichneten Kader besitzt, gut trainiert ist und immer noch eine starke und erfahrene Truppe hat. An zweiter Stelle würde ich uns und auch Duisburg nennen. Die Duisburgerinnen als Vizemeister des letzten Jahres treten mit einem neuen Trainer und dem Anspruch an, in diesem Jahr Deutscher Meister zu werden. Man wird abwarten müssen, wie sie mit diesem Erwartungsdruck fertig werden. Ich wünsche mir sehr, dass die Bundesliga insgesamt spannender wird. Letztendlich wird es aber wohl auf den genannten Dreikampf hinauslaufen, und wer als erster stolpert, hat im weiteren Saisonverlauf die schlechtesten Karten. Wobei auch abzuwarten bleibt, wie Frankfurt und wir mit der zusätzlichen Belastung im UEFA- Cup klarkommen werden. Sollten wir beide hier weit kommen, stände ja im November auch noch das Halbfinale auf dem Programm. Dann würde sich zeigen, wer konditionell besser drauf ist und die Mehrfachbelastung besser verkraftet. Welche Saisonziele hat Cheftrainer Bernd Schröder in dieser Saison für Ihre Mannschaft ausgegeben? Er hat vor der Mannschaft noch keine Ziele offiziell verkündet, aber wir haben drei Dinge, die wir erreichen wollen. Welchem Ziel er welche Priorität zuordnet, hat er noch nicht gesagt. Ich persönlich jedenfalls will auf jeden Fall wieder ins DFB-Pokalendspiel in Berlin, und auch das erneute UEFA-Cup-Finale ist mein großer Wunsch. Außerdem hoffe ich, dass wir so lange wie möglich um den Deutschen Meistertitel mitspielen werden und der Titelkampf nicht wieder so früh entschieden ist wie in der vergangenen Saison. Das Interview führte Michael Meyer

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