Sport: „Alle sind gallig auf das Spiel“
Babelsberg 03 gastiert heute zur Oberliga-Spitzenpartie bei Tennis Borussia
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Irgendwie nagt diese Partie vom Freitag, dem 13. Oktober 2006, immer noch ein bisschen an Torwart Carsten Busch. Damals erlitt Fußball-Oberliga-Spitzenreiter SV Babelsberg 03 daheim gegen Tennis Borussia Berlin die erste und bislang einzige Saison-Niederlage, und beim 1:3 musste der Ballfänger des SVB so oft hinter sich fassen wie in keiner anderen Partie der laufenden Meisterschaft. „Irgendwie wurmt das schon noch ein bisschen“, gesteht Busch, der mit seiner Mannschaft heute wieder gegen die „Veilchen“ antritt. Wieder an einem Freitag, dem 13. und wieder unter Flutlicht – heute unter dem des Berliner Mommsenstadions.
„Ich versuche, die damalige Niederlage auch positiv zu sehen“, meint Busch. „Vielleicht hat uns der Dämpfer damals sogar ganz gut getan – obwohl es nicht drei Gegentore sein mussten. Natürlich wollen wir diese Scharte nun auswetzen. Und diesmal wird uns die Zahl 13 Glück bringen.“ Die ganze Mannschaft freue sich auf die Partie bei TeBe. „Das wird sicher ein gutes und auch für die Zuschauer attraktives Spiel, weil TeBe ebenfalls Fußball spielt und nicht nur hinten drin steht. Das macht mehr Spaß, und beim Training in dieser Woche merkt man, dass alle – wie man so sagt – gallig auf das Spiel sind.“
Auch SVB-Trainer Rastislav Hodul hat dies bei den täglichen Übungseinheiten registriert. „Ein bisschen mehr Anspannung ist vor TeBe schon zu spüren“, sagt der Slowake, der ansonsten jeglichen Druck von seiner Mannschaft nehmen will, indem er erklärt: „Es geht nicht um Revanche oder Wiedergutmachung – das Spiel am Freitag ist ein ganz normales Oberliga-Spiel, auch kein Hammer- oder Spitzenspiel. Wir haben jede Woche ein Spitzenspiel, ob nun gegen TeBe oder Neustrelitz, denn jedesmal geht es um drei Punkte für unser großes Ziel Aufstieg.“ Das einzig Besondere aus seiner Sicht: „Am Freitagabend unter Flutlicht zu spielen – das ist Motivation genug.“
Obwohl die „Veilchen“ in der Winterpause gleich acht Spielerabgänge hatten – mit Nenad Vuckovic wechselte beispielsweise einer der Hinspiel-Torschützen gegen den SVB zum 1. FC Union Berlin –, „ist die TeBe- Mannschaft nicht schwächer geworden“, glaubt Hodul. „Sie hat weiterhin ihre Ambitionen und ist gegen uns besonders heiß.“
Dejan Rajckovic, der Trainer des momentanen Tabellendritten, bestätigt dies: „Die Spieler, die ich aufbieten kann, müssen und werden bis an ihre Grenzen gehen“, sagt der gebürtige Serbe, der zumindest äußerlich den eigenen Aufstieg bereits abgehakt hat und die Nulldreier bereits beglückwünscht: „Ich gratuliere Babelsberg schon jetzt zum Aufstieg.“ Davon aber will Hodul nichts hören, obwohl der SVB acht Spieltage vor Saisonschluss 12 Punkte Vorsprung vor Hansa Rostock II und 13 vor Tennis Borussia hat. „Ein Sieg am Freitag wäre noch nicht entscheidend für den Aufstieg, aber natürlich ein Riesenschritt in diese Richtung.“
Carsten Busch sieht das ebenso. „Der Fußball ist so schnelllebig, deshalb können wir den Aufstieg erst feiern, wenn wir auch rechnerisch durch sind“, sagt der 26-Jährige. Während sein Einsatz heute Abend nicht in Frage steht, muss Hodul auf Martin Neubert und Yaw Donkor verzichten. Neubert pausiert wegen seiner fünften Gelben Karte, Donkor verdrehte sich im Training am Mittwoch ohne Fremdeinwirkung bei einem Sprung den Rücken. Über die Art der Verletzung vermochte Hodul gestern noch nichts zu sagen: „Yaw liegt weiterhin im Krankenhaus, die Untersuchungen laufen noch.“
Das Spiel wird heute um 19.30 Uhr im Berliner Mommsenstadion angepfiffen.
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