Landeshauptstadt: „Alle wollen gefragt werden“ Sigmar Gode befragt die Gewoba-Mieter
Herr Gode, Sie fordern alle gut 16 000 Potsdamer Mieter der Wohnungsverwaltungsgesellschaft Gewoba auf, an der Umfrage teilzunehmen. Warum nehmen Sie nicht einfach eine Stichprobe?
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Herr Gode, Sie fordern alle gut 16 000 Potsdamer Mieter der Wohnungsverwaltungsgesellschaft Gewoba auf, an der Umfrage teilzunehmen. Warum nehmen Sie nicht einfach eine Stichprobe?
Unserer Erfahrung nach fühlen sich Mieter manchmal weniger beachtet oder benachteiligt, wenn sie bei einer Zufriedenheitsbefragung nicht miteinbezogen werden. Alle wollen ihre Meinung sagen können, deshalb beziehen wir jeden mit ein.
Sie rechnen mit einem Rücklauf von mindestens 25 Prozent, also 4000 Mietern. Warum glauben Sie, dass so viele Menschen Zeit und Lust haben, die 21-seitige Befragung auszufüllen? Sind es die Preise, die locken?
Das glaube ich nicht. Preisausschreiben werden bei Befragungen deutlich überschätzt. Vielmehr wollen sich die Menschen einbringen, Kritik und Lob aussprechen.
Wie viele der 16 000 Angeschriebenen müssen denn mindestens antworten, damit Sie ein repräsentatives Ergebnis haben?
Für manche Aussagen würden im Prinzip schon 100 ausgefüllte Bögen reichen, aber je mehr es sind, desto detailliertere Ergebnisse können wir liefern. Wenn wir etwa erfahren wollen, wie entweder Senioren, Familien oder alleinerziehende Mütter die Sicherheit im Wohnviertel, die Funktionstüchtigkeit der Aufzüge oder den Grundriss ihrer Wohnung beurteilen, brauchen wir jeweils eine signifikante Größe solcher Gruppen. Wenn zum Beispiel nur 25 Alleinerziehende die Bögen ausfüllen, würde das nichts aussagen.
Die Fragen stellte Katharina Wiechers
Der Soziologe Sigmar Gude arbeitet beim Berliner Topos Institut für Stadtforschung. Voraussichtlich im September kann er die Ergebnisse der Mieterbefragung vorstellen.
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