Sport: Alle wollten den SVB sehen
Beim 4:1-Pokalsieg der Babelsberger herrschte in Marienwerder Volksfeststimmung
Stand:
1700 Einwohner zählt die Barnim-Gemeinde Marienwerder, 641 drängten gestern Mittag auf den Sportplatz, um den SV Babelsberg 03 spielen zu sehen – für den sorgengeplagten Regionalligisten ein durchaus angenehmes Gefühl. In der 3. Runde des Fußball-Landespokals setzte sich der höherklassige Gast locker mit 4:1 (1:0) Toren durch.
Der gerade erst aus der Kreisliga aufgestiegene Landesklassenvertreter SV Freya Marienwerder und seine Fans betrachteten dieses relativ knappe Ergebnis, das in erster Linie dem Torwart und der aufopferungsvoll kämpfenden Abwehr zu verdanken war, durchaus als Erfolg. Die Volkssfeststimmung ging deshalb auch nach dem Anpfiff weiter. Die Gäste zeigten sich beeindruckt von dem freundlichen Empfang, dem fairen Spiel des Gegners und der anschließenden Einladung zu einem Essen.
Sportlich gesehen hatten die Babelsberger allerdings wesentlich härteren Widerstand erwartet. Freya Marienwerder, vom Schwung des Aufstiegs beflügelt, hatte nämlich in der ersten Pokalrunde den Landesligisten SV Bernau mit 3:2 aus dem Rennen geworfen und in der zweiten Runde mit dem FC Strausberg (2:0) sogar einen Vertreter der Brandenburg-Liga.
Gegen den vier Klassen höher spielenden Gegner aus Babelsberg konnte der Gastgeber seine Qualitäten als Pokalschreck allerdings nicht einmal andeuten, wirkte unsicher und gehemmt. Von Anpfiff an entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Es endete nur deshalb nicht mit einem Kanterergebnis, weil die Gäste mit halber Kraft agierten und sichtlich bemüht waren, sich vor den bevorstehenden schweren Punktspielen keine Verletzungen zuzuziehen. Außerdem schluderten sie kräftig mit ihren Chancen.
Tom Mauersberger eröffnete in der 8. Minute den Torreigen, als er eine Ecke von Kapitän Patrick Moritz einköpfte. Dann passierte lange Zeit nicht viel. Erst in der 60. Minute gelang Ibrahim Türkkan nach Vorarbeit von Mauersberger das 2:0. Als Mark Beuster zum 1:2 einschoss (68.), durften die Gastgeber sogar von einer erneuten Pokalsensation träumen. Aymen Ben-Hatira (78.) und Sven Hartwig (80.) rückten die Maßstäbe dann aber wieder grade. „Abhaken und nach vorn schauen“, kommentierte Trainer Dietmar Demuth lakonisch.
SV Babelsberg 03: Roggentin; Prochnow, Neubert, Laars, Rudolph; Vukadin (45. Hartwig), Mauersberger, Ahmetcik, Biran (45. Ben-Hatira); Moritz (63. Stiefel); Türkkan
Erhart Hohenstein
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