ATLAS: Alle zufrieden?
Es klingt viel, doch die Initiatoren sollen froh sein, dass es so wenig Beteiligung gibt. 617 Vorschläge sind im Rahmen des Bürgerhaushaltes in den letzten Wochen abgegeben worden.
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Es klingt viel, doch die Initiatoren sollen froh sein, dass es so wenig Beteiligung gibt. 617 Vorschläge sind im Rahmen des Bürgerhaushaltes in den letzten Wochen abgegeben worden. Etwa 350 Menschen haben sich am Bürgerhaushalt beteiligt, was gemessen an der Gesamtbevölkerung nur 0,22 Prozent sind. Ob damit wirklich ergründet wird, was die Potsdamer am liebsten wollen oder ob es ein Placebo der direkten Beteiligung ist, bleibt dahingestellt. Eines ist allerdings deutlich sichtbar: Neben ein paar wenigen erfrischenden, neuen Vorschlägen sind es die Bürgerinitiativen, die hier ihre Vorschläge unterbreiten und versuchen ihre Freunde und Mitwirkenden zu mobilisieren. Das ist ihr gutes Recht, sie nutzen es. Vielleicht beteiligen sich aber auch nur so wenige, weil sie mit der Entwicklung der Stadt grundsätzlich zufrieden sind. Nun ja, jeder hat die Chance, an dem Prozess mitzuwirken. Allerdings: Es stelle sich einer vor, es würden tatsächlich 30 000 Potsdamer ihre Vorschläge abgeben. Die Befürworter der direkten Bürgerbeteiligung würden jubeln und Potsdam wäre ein Paradebeispiel, wie ein Bürgerhaushalt funktionieren kann. Doch wäre es zugleich illusorisch zu denken, dass der Aufwand zu schaffen beziehungsweise in dieser Größenordnung überhaupt gerechtfertigt wäre.
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