Von Jan Brunzlow: Allein das Geld fehlt
5000 Fahrzeuge fahren täglich die marode Landstraße nach Grube, doch ausgebaut wird sie nicht
Stand:
Grube - Der Ausbau der Straße zwischen Bornim und Grube nach Töplitz rückt in weite Ferne. In der mittelfristigen Planung bis zum Jahr 2015 sei kein Geld für die Sanierung der Straße eingestellt, sagte Frank Schmidt vom Landesbetrieb Straßenwesen. Zwar sei die Erneuerung seiner Ansicht nach nötig, jedoch fehle schlichtweg das Geld dafür. Hintergrund sind die drastischen Kürzungen des Landeshaushaltes im Bereich der Verkehrsinfrastruktur. Da sei der Rotstift seitens des Landesbetriebes bei den Projekten angesetzt worden, so Schmidt. Dass die Sanierung doch schneller begonnen wird, dafür setzt sich Stefan Gutschmidt ein. Der Ortsbürgermeister von Grube hatte am Montag Vertreter des Landesbetriebes, der Stadtverwaltung und Kommunalpolitiker eingeladen, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Denn die Sanierung der Straße aus der Kaiserzeit sollte nach ursprünglichen Planungen dieser Tage fertig werden.
Es geht um das Stück Landstraße zwischen dem Ortsausgang Potsdam-Bornim, der Mitschurinstraße, und dem Ortsteil Grube. Derzeit wird der Radweg 2,6 Kilometer entlang der Straße gebaut – schwarzer, glatter Asphalt sorgt für ein entspanntes Fahren der Biker. Mehr als eine Million Euro werden dafür verbaut. Da sollte schnellstmöglich ein Gleichgewicht zwischen Rad- und Autofahrer hergestellt werden, meint Horst Heinzel. Der CDU-Stadtverordnete fährt täglich die Straße, wie er sagt. Und sie sei dringend sanierungsbedürftig. Das weiß auch Frank Schmidt: „Der Zustand ist uns nicht unbekannt“, sagt der Bereichsleiter Planung und Entwurf des Landesbetriebes Straßenwesen. Die Decken seien weder frostigem Wetter noch dem Verkehr gewachsen. Immerhin fahren derzeit täglich 5000 Autos über die holprige, kurvenreiche Straße in Richtung Autobahn. Tendenz steigend. Schmidt sagte aber auch, im Vergleich zu anderen Straßen in seinem Bereich sei diese im einem „guten Zustand“. Und für die komplette Sanierung seien 800 000 Euro nötig – Geld, das nicht zur Verfügung steht. Denn die Straße müsste das Land aus eigener Kasse bezahlen.
Nach Auskunft der Landesregierung stehen für die Erhaltung, den Um- und Ausbau der Landesstraßen in diesem Jahr etwa 45 Millionen Euro zur Verfügung. Nicht einmal ausreichend, um alle Instandsetzungsarbeiten bezahlen zu können. Der Potsdamer CDU-Landtagsabgeordnete Steeven Bretz will daher bezüglich der Straßensanierungen eine Anfrage im Landtag stellen.
Der teurere Fahrradwegbau sowie der damit verbundene Neubau von Verkehrsinseln und Bushaltestellen wird dagegen gefördert: 75 Prozent des Geldes kämen von der Europäischen Union, allein den Rest müsse das Land aufbringen. Dabei war die Variante, die nun bis Anfang Mai fertig gestellt wird, von den Grubern nicht favorisiert. Sie hätten lieber einen Fahrradweg auf direktem Weg von Grube nach Bornim über den alten, gesperrten Bahndamm gesehen, nun müssen sie weiter den Umweg fahren.
Kein Freund des geforderten Straßenausbaus nach Grube ist Nils Naber (Bündnisgrüne). Er sei skeptisch, ob dies die Verkehrsprobleme löst oder danach noch mehr Verkehr von Potsdam über Grube zur Autobahn zu verzeichnen ist. Zudem befürchtet er, dass ein grundlegender Ausbau der Straße den Alleebäumen schaden könnte. Dass diese stehen bleiben sollen, meinte Frank Schmidt. Von daher würde die Straße auch bei einem Ausbau nicht breiter als die heutigen 5,50 Meter. Gutschmidt hofft dennoch auf den schnellen Ausbau der Straße.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: