Landeshauptstadt: Allein unter Frauen
Bei der Stadt arbeiten rund 70 Prozent Frauen
Stand:
Sie habe nicht das Gefühl, etwas erkämpfen zu müssen, sagte die Gleichstellungsbeauftragte, Sabina Scheuerer, gestern bei der Vorstellung des neuen Gleichstellungsplan der Stadt: Sie müsse niemanden in der Verwaltung überzeugen, sich für die Gleichstellung von Frauen und Männern einzusetzen, so Scheuerer.
Die große Mehrheit der bei der Stadt Beschäftigten sind Frauen: Rund 70 Prozent. Dennoch sei längst noch nicht alles erreicht: Zwar befindet sich der Finanzbeigeordnete Burkhart Exner allein unter drei Frauen – der Sozialbeigeordneten Elona Müller, der Beigeordneten für Kultur Gabriele Fischer und der für Stadtplanung und Bauen Elke von Kuick-Frenz.
Doch in den darunter liegenden Ebenen arbeiten weit weniger Frauen als Männer als Führungskräfte: In der Potsdamer Verwaltung gibt es nur vier Fachbereichsleiterinnen gegenüber zehn Fachbereichsleitern, das sind nicht einmal 30 Prozent. Eine Stufe niedriger, bei den Bereichsleitern beträgt der Frauenanteil beinahe 40 Prozent. Im Jahr 2000 allerdings führten auf dieser Ebene noch 43,8 Prozent Frauen Mitarbeiter. Unter den Arbeitsgruppenleitern der Verwaltung gibt es mehr Frauen als Männer, die hier nur knapp mehr als ein Drittel ausmachen. Vor fünf Jahren waren es noch 43 Prozent Männer und 56,7 Prozent Frauen.
Auch im gehobenen Dienst dominieren die Frauen mit 69 Prozent. Ebenso im mittleren und einfachen Dienst, also in den unteren Besoldungs- und Vergütungsgruppen: Hier halten weiblichen Arbeitnehmer 62,2 Prozent. Bei den höheren Gehältern schwindet der Anteil an Frauen, liegt mit 44,8 Prozent mittlerweile relativ nah, an den angestrebten 50 Prozent. Im Gegensatz zum Jahr 2000 stieg er um 5, 2 Prozentpunkte an.
Die Verwaltung möchte durch eine entsprechende Personalpolitik auch weiterhin eine möglichst ausgeglichene Verteilung von männlichen und weiblichen Mitarbeitern erreichen. So wurden laut Gleichstellungsplan in den letzten Jahren zum Beispiel mehr männliche Auszubildene eingestellt und übernommen.
Doch die Ausgewogenheit zwischen Männern und Frauen, ist nicht das einzige Anliegen, um das sich die Stadt im Gleichstellungsplan kümmern soll. Die Gleichstellungsbeauftragte Scheuerer hat veranlasst, dass im aktuellen Plan der bis 2008 gelten soll, auch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zum Thema gemacht wird. Die Stadt solle Beratungsmöglichkeiten organisieren und den Opfern Schutz gewähren sowie dafür sorgen, das Betroffene, „die einen Vorfall bekannt machen, keine persönlichen oder beruflichen Nachteile“ erfahren.
Zudem hat Scheuerer sich dafür eingesetzt, einen Absatz des Planes der „Verwaltungssprache“ zu widmen. Die soll künftig die männlichen und weiblichen oder eine neutrale Formen. just
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: