Sport: Aller Anfang ist schwer
FFC Turbine Potsdam bezwang zu Hause Aufsteiger Essen-Schönebeck mit 4:0
Stand:
FFC Turbine Potsdam bezwang zu Hause Aufsteiger Essen-Schönebeck mit 4:0 Von Michael Meyer Mit einem 4:0 (2:0)-Heimsieg über Aufsteiger SG Essen-Schönebeck startete der 1. FFC Turbine Potsdam gestern in die neue Saison der 1. Frauenfußball- Bundesliga. Turbine beherrschte die Gäste über weite Strecken eindeutig, offenbarte aber in der Abwehr Schwächen, die ein leistungsstärkerer Gegner konsequenter be- straft hätte. „Aller Anfang ist schwer. Aber wir können heute nicht zufrieden sein, denn wir haben – vor allem in spielerischer Hinsicht – eines unserer schlechtesten Spiele und nur 30 Prozent unseres Könnens gezeigt“, grollte Potsdams Coach Bernd Schröder, der nach dem Abpfiff zunächst minutenlang mit versteinertem Antlitz auf seinem Trainerstuhl sitzen blieb. Sein Essener Kollege Ralf Agolli bekannte zwar: „Das 4:0 bei dieser europäischen Spitzenmannschaft geht völlig in Ordnung.“ Um zugleich zu gestehen: „Wenn mich etwas ärgert, dann, dass wir aus unseren Chancen kein Tor machten.“ 1007 Zuschauer sahen gestern zunächst eine überlegene Turbine-Elf, die früh in Führung ging, als Ariane Hingst nach einem Eckball das Leder per Drehschuss flach in die rechte Ecke donnerte (6.). Und als Conny Pohlers einen von Claudia Mandrusch an Anja Mittag verursachten Foulelfmeter sicher halbhoch in die Maschen schoss (22.), war Turbine auf der Siegerstraße. „Ich habe einfach raufgehalten und mir vorher keine Ecke ausgesucht“, erzählte Pohlers, die zuvor Riesenpech hatte, als sie den Ball über Gäste-Keeper Stefanie Löhr an den linken Innenpfosten hob, das Leder auf der Torlinie entlang tänzelte und von der zurückgeeilten Löhr noch weggefaustet wurde (15.). Überhaupt das Aluminium – es rückte im gestrigen Spiel gleich mehrfach in den Blickpunkt. Anja Mittag traf die Querlatte (16.), Petra Wimbersky nach einer Pohlers-Vorlage ebenso den linken Innenpfosten (26.) wie Navina Omilade per Kopf nach einem Wimbersky-Eckball (47.). Und auf der Gegenseite landete ein Schuss Mirga Kothes von links am rechten Innenpfosten (83.). Zu dem Zeitpunkt waren die Messen dank weiterer Turbine-Tore durch Anja Mittag (49.) und Petra Wimbersky (81.) schon deutlich zugunsten des Deutschen Meisters und DFB-Pokalsiegers gesungen. Zum Glück, denn der Aufsteiger versteckte sich im Liebknecht-Stadion keineswegs und hatte ebenfalls einige gute Szenen. Vor allem durch Charline Hartmann, die durch Turbines Abwehr nur schwer zu kontrollieren war und einige Male gefährlich vor Potsdams Kasten kam. Nadine Angerer klärte da aber mit Glanzparaden (42., 44.). „Wir haben heute schlecht gestanden und können uns bei Nadse (Nadine Angerer/d. Red) für das Zu-Null bedanken“, sagte Mannschaftskapitän Ariane Hingst zum Spiel. Die Neu-Potsdamerin Britta Carlson meinte: „Ansätze waren da, aber wir brauchen noch ein paar Spiele, um uns zu finden, da wir keine gemeinsame Saisonvorbereitung hatten. Auch ich selbst muss noch mehr ins Spiel finden.“ Viola Odebrecht räumte ein: „Ich bin froh, dass wir die drei Punkte haben. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“ Was Conny Pohlers bekräftigte: „Es war heute kein schönes Spiel. Das ist noch sehr steigerungsfähig.“ Turbine Potsdam: Angerer; Liepack (46. Kuznik), Becher, Zietz; Omilade (65. Thomas), Hingst, Odebrecht, Carlson (79. Brendel); Pohlers, Wimbersky, Mittag.
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