Homepage: Alles eine Frage der Konsistenz Diskussion über Design in der Medizintechnik
Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Die Industrie entwickelt ein Produkt, das mit Hilfe bestimmter Marketingstrategien möglichst oft verkauft wird. Nur leider gilt diese Strategie lediglich für den Bereich der Publikumsprodukte.
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Eigentlich ist die Sache ganz einfach: Die Industrie entwickelt ein Produkt, das mit Hilfe bestimmter Marketingstrategien möglichst oft verkauft wird. Nur leider gilt diese Strategie lediglich für den Bereich der Publikumsprodukte. Was aber ist mit speziellen Instrumenten oder Neuentwicklungen etwa aus dem Bereich der Medizintechnologie? Für deren Vermarktung erweisen sich die gängigen verkaufsfördernden Taktiken als ungeeignet. Das Produkt muss nicht für die breite Masse, sondern für eine sehr spezielle Zielgruppe attraktiv gestaltet sein. Und sein Design muss zudem den spezifischen Anforderungen und Eigenheiten entsprechen. Optische Aspekte, die den Verkaufsanreiz fördern, sind dabei zunächst nachrangig.
Zur Erörterung dieses Problems trafen sich gestern im Werkstatt- und Laborgebäude der Fachhochschule Potsdam (FHP) Vertreter aus den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft. Einen Nachmittag lang diskutierten sie über „Marktgerechte Designlösungen für Medizintechnologie“. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam. Da die Medizintechnologie eine der größten Wachstumsbranchen in der Region Berlin-Brandenburg ist, ist der IHK die Förderung des Dialogs zwischen beiden Seiten ein besonderes Anliegen. „Die Hochschule lebt vom Austausch zwischen Professoren und Studenten, aber auch vom Austausch mit dem Umfeld“, so Prof. Johannes Vielhaber zu Beginn der vierstündigen Veranstaltung.
An der FHP gestaltete sich dieser Austausch vor allem als eine Darlegung verschiedener Positionen. Prof. Rainer Grahn von der FHP ging auf die Bedeutung gestalterischer Aspekte bei der Entwicklung erfolgreicher Produkte ein. Er zitierte Richard Sapper, einen der bedeutendsten Produktdesigner der Gegenwart: „Design ist immer das Lösen von Problemen und ein Prozess, der ein konzeptionelles Fundament braucht.“ Wichtig sei vor allem die Konsistenz einer Marke, denn „Design wird immer mehr zum wettbewerbsentscheidenden Faktor“.
Für Hans Zimmermann von der PMA GmbH stellte sich allerdings die Frage nach den Eigenheiten dieses konzeptionellen Fundaments, die er zur Vermarktung eines Gerätesystems zur Materialanalyse beachten müsse. Grahns Antwort: Neben der Beachtung von Nachfrage, konkurrierenden Angeboten und Kundenwünschen sei vor allem der Dialog mit der Zielgruppe wichtig. Er müsse die sich wandelnden Anforderungen der potenziellen Abnehmer berücksichtigen. Nur so sei es möglich, dass die Formgebung die Funktionalität unterstützt – und damit letztlich auch den Absatz. hey
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