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Landeshauptstadt: Alles eine Frage des Geldes

Heute beginnt der Workshop zur Zukunft der Eisenhart-Grundschule – Bretz kritisiert Vorbereitung

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Innenstadt - „Geld, Geld, Geld“ hieß es gestern in der heruntergekommenen Baracke der Eisenhart-Grundschule. Ein ungewollt aktuelles Thema des Schülertheaters beim Sommerfest der Schule, denn vor allem um Geld wird es bei der Entscheidung um den Standort der Eisenhart-Schule gehen. Und darum, was sich eine Stadt an Bildungsinfrastruktur leisten kann. Der heute beginnende zweitägige Workshop über die Zukunft der Schule geriet dabei bereits in die Kritik. Ergebnisoffen sollte er sein, versprach Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) vor einem Monat. Daran zweifeln inzwischen nicht nur Eltern.

„Man kann nur hoffen, dass er wirklich so ergebnisoffen wird wie angekündigt“, sagte Steeven Bretz gestern. Der Fraktionschef der Potsdamer CDU war erneut verärgert über die Schulverwaltung. Zu wenig Transparenz bei der Vorbereitung des Workshops sowie mit den Betroffenen unabgestimmte Inhalte monierte der 31-Jährige und schlug sich auf die Seite vieler Eltern des Helmholtz-Gymnasiums und der Eisenhart-Grundschule. Beide Schulen haben sich inzwischen für den Ausbau des Standortes an der Kurfürstenstraße zu einem Campus ausgesprochen – und zwar in der größten bisher vorgeschlagenen Variante. Sie ist eine von drei Möglichkeiten, die bei dem heutigen Workshop begutachtet werden. Neben der größten Ausbaustufe gibt es eine kleine Campus-Variante beziehungsweise einen Umzug der Eisenhart-Schule zur Luxemburg-Schule in die Burgstraße. Die Variantenprüfung gab es erst nach dem Druck der Eltern, die seit dem Bekanntwerden der Verwaltungspläne im Januar gegen den geplanten Umzug der Schule Sturm laufen. Und auch jetzt sind sie mit der Vorbereitung zum Workshop nicht zufrieden. „Wie ergebnisoffen ist der Workshop?“, fragte Susanne Engelbrecht von der Elterninitiative „Wir bleiben Eisenhart“ gestern. „Weder Lehrer noch Eltern wurden trotz wiederholter Anfragen und Angebote in die Vorbereitung einbezogen worden“, so Engelbrecht. Und auch jetzt sei nicht bekannt, wer alles an dem Workshop teilnimmt und auf welche Art und Weise eine Entscheidung gefunden wird. Diese soll dann als politischer Leitfaden für die Zukunft gelten, hatte Jakobs angekündigt.

Bis zu 18 Millionen Euro könnten Sanierung und Anbau am Gymnasium sowie den beiden Grundschulen Eisenhart und Luxemburg (Burgstraße) dann kosten. Geld, das Potsdam aus Sicht von Mike Schubert nicht hat. Der Fraktionschef der Potsdamer SPD schlägt daher vor, das Projekt „Campus Kurfürstenstraße“ im Rahmen einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft durchzurechnen. Gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Klara Geywitz, die zugleich bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion ist, besuchte er das Sommerfest der Eisenhart-Schule, um sich ein Bild von der Situation der Schulbaracke für die Grundschüler zu machen. Da nicht alle Schüler das Haupthaus an der Kurfürstenstraße nutzen können, sind die dritten Klassen beispielsweise in dem hinteren Gebäude untergebracht, das eher an den Charme einer DDR-Gartenlaube erinnert als an ein Schulhaus. Die Zustände seien schlimm, erklärte Klara Geywitz. Doch Versprechungen wie seitens der CDU würden die Eltern von ihnen nicht bekommen, so Schubert. Während sich die Christdemokraten vehement für den Bau des Campus aussprechen, zögert die SPD. „Da wird es sich einfach gemacht“, sagte Schubert: Die CDU verspreche den Campus-Bau, ohne auf die Frage zu antworten, wer es bezahlen soll. Darauf gab auch das Theaterstück „Geld, Geld, Geld“ keine Antwort.

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