
© Jan Kuppert
Sport: Alles in eigener Hand
Nach dem 1:0-Erfolg gegen Hertha II kann sich Babelsberg im letzten Saisonspiel selbst retten
Stand:
Der SV Babelsberg kann nach dem 1:0 (1:0)-Erfolg über die U 23 von Hertha BSC den Klassenerhalt in der Regionalliga aus eigener Kraft schaffen. „Wir haben es selbst in der Hand“, sagten Spieler sowie Trainer Cem Efe nach dem verdienten, aber hart erkämpften Sieg, für den Dennis Lemke mit einem Kopfballtor in der 39. Minute gesorgt hatte. Am kommenden Samstag kommt es zum Showdown im Tabellenkeller, nach Abpfiff des letztes Spieltages muss ein Team aus einem Quartett Optik Rathenow als bereits feststehenden Absteiger in die Oberliga begleiten.
Durch ihre Niederlagen haben Hertha II und der ZFC Meuselwitz (1:2 in Jena) nunmehr genauso wie der SVB 33 Punkte. Zwei Punkte weniger hat der 1. FC Lok Leipzig, der am Samstg 2:1 gegen Magdeburg gewann. Am letzten Spieltag spielt Lok bei Hertha II, Meuselwitz empfängt den SVB.
Beim Saisonfinale im Altenberger Land wollen die Babelsberger genauso kämpferisch auftreten wie am vergangenen Samstag gegen Hertha II. Da waren Einsatz und eine hohe Laufbereitschaft die Basis zum Erfolg, sodass Efe seine Mannschaft nach dem Abpfiff lobte: „Moral und Charakter waren heute in allen Bereichen signifikant.“ Der 35-Jährige gab zu, vor dem Spiel etwas beunruhigt gewesen zu sein. „Wir standen mit dem Rücken an der Wand“, sagte er, zudem sorgten die Verletzung von Zlatko Hebib, der wegen seiner fünften Gelben Karten gesperrte Julian Prochnow und der angeschlagene Maximilian Zimmer (Knöchelverletzung) vor allem im Defensivbereich für Personalsorgen. Zimmer biss bis zu seiner Auswechslung in 67. Minute auf die Zähne.
Doch vor allem die Nulldrei-Abwehr hatte ihren Anteil daran, dass es der spielerisch besseren Hertha-Reserve nicht gelang, sich mit wenigstens einem Punkt ihrer Abstiegssorgen zu entledigen. Die beiden Nulldrei-Eigengewächse Jonas Schmidt und Laurin von Piechowski machten ein laufintensives und zweikampfstarkes Spiel. „ Laurin hat lange geduldig auf seine Chance gewartet – und sie genutzt“, lobte Efe. „Meine Nebenleute haben mich auch gut unterstützt“, gab der Gelobte bescheiden zurück. Tatsächlich komplettierten Torhüter Marvin Gladrow, der mehrmals großartig parierte, Sascha Rode und Serverin Mihm die gute Abwehrarbeit. Mihm fühlte sich durch die Kapitänsbinde zusätzlich motiviert und verantwortlich, die er statt des gesperrten Prochnow trug. „Das war schon ein gutes Gefühl“, sagte der 23-Jährige, der laut SVB-Präsident Archibald Horlitz vor einigen Tagen seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hat.
Anders als in den vergangenen Spielen konnten die Babelsberger am Samstag selbst für Torgefahr sorgen. In der Schaltzentrale sorgen Christopher Blazynski und Daniel Becker für Spielfreude und offensive Impulse. Die größte Chance hatte Becker selbst, nachdem er sich in der 30. Minute an der Strafraumgrenze der Berliner gut durchgesetzt hatte und den Ball an die Latte zirkelte. Zehn Minuten später war es Beckers Flanke, die vors Hertha-Tor segelte, wo sich der nur 1,74 Meter große Lemke zum Kopfball hochschraubte und zum befreienden 1:0 vollendete. In der 77. Minute war es wiederum Becker, der Lemke mit einem schönen Pass Richtung Hertha-Tor schickte, doch dessen zweiter Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt wurde.
Kurz vor Schluss bekam Lemke noch einmal den Ball – knapp hinter der Mittellinie: Herthas Torwart Philip Sprint stand weit vor seinem Kasten und Lemke versuchte mit einem Gewaltschuss aus gut 40 Meter sein Glück. Der Ball landete auf der Tribüne und Lemke sank mit einem Wadenkrampf zu Boden. „Ich habe alles versucht und gegeben“, so sein treffender Kommentar nach Spielschluss.
SVB: Gladrow; Mihm, Rode, von Piechowski, Schmidt; Sindik, Blazynski, Becker (84. Müller), Zimmer (67. Karabulut), Albrecht (55. Fuster), Lemke
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